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07.06.2023 | 01:08 | Autonome Agrartechnik 

Mit Sensoren durchs Gelände - Autonom fahrender Unimog entwickelt

Kaiserslautern - Er kann Arbeiten in unwegsamem Gelände übernehmen und eine Antwort auf den Fachkräftemangel sein: An der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) ist seit 2021 ein autonom fahrender Unimog entwickelt worden, der künftig etwa im Katastrophenschutz, in der Land- und Forstwirtschaft oder im Steillagen-Weinbau nützlich werden könnte.

Autonom fahrender Unimog
(c) proplanta
Am Dienstag stellten die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) und die RPTU die Ergebnisse des seit 2021 laufenden und vom Land mit rund 780.000 Euro geförderten Projekts vor. Der laut Ministerium und Uni weltweit einzigartige Unimog wurde unter der Leitung des Lehrstuhls Robotersysteme an der RPTU entwickelt. Das Fahrzeug kann nach Angaben der Hochschule dank Messungen von Sensoren im jeweiligen Einsatzgebiet eine detaillierte Umgebungskarte erstellen und sich so eigenständig Routen suchen.

Außerdem könne es typische Arbeiten im Offroad-Gelände erledigen, zum Beispiel das Mulchen von Waldwegen, das Verlegen mobiler Brücken in Katastrophengebieten oder das Setzen von Pfosten in steilen Weinbergen. «Mit dieser Entwicklung konnten wir zeigen, dass nicht nur autonomes Fahren im rauen Gelände möglich ist, sondern auch komplexe Arbeitsprozesse automatisiert werden können», sagte Karsten Berns, der an der RPTU den Lehrstuhl Robotersysteme leitet.

Der Unimog werde nun für weitere Forschung genutzt, es seien schon Folgeprojekte genehmigt, sagte Berns der Deutschen Presse-Agentur. So würden voraussichtlich ab Sommer auch Roboterarme etwa für Schneidarbeiten im Wald und mobile Saugbagger getestet, die dann auf dem Unimog oder auf anderen Fahrzeugen installiert werden könnten. Bei all diesen Folgetests würden die nun eigens entwickelte Umwelterkennung über Sensoren und die Fähigkeiten, sich eigenständig eine Route zu suchen, genutzt. «Wir ziehen sehr viel daraus.»

Ministerin Schmitt sagte: «Rheinland-Pfalz ist Nutzfahrzeugland.» Der neue Prototyp sei wegweisend für die Entwicklung ähnlicher Produkte. In Rheinland-Pfalz sitzt etwa ein Entwicklungszentrum des US-Nutzfahrzeugherstellers John Deere, Daimler Truck hat ein großes Werk in Wörth ganz im Süden des Landes. Außerdem gibt es in Kaiserslautern ein sogenanntes Commercial Vehicle Cluster (CVC), eine Art Netzwerk von in der Nutzfahrzeugbranche tätigen Akteuren.
dpa/lrs
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