Die Droplegs werden 2010 in einer Vertriebskooperation von Amazone, Lechler und
Syngenta in den Markt eingeführt. Entwickelt wurde das System vor dem Hintergrund, dass bestimmte Probleme in Feld- und Gemüsekulturen wie z. B. in Buschbohnen und Zwiebeln mit Spritzungen „von oben“ nicht zu lösen sind, und auch die Technik der Luftunterstützung keine ausreichende Anlagerung möglich macht.
Jacob Rüegg von der
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil aus der Schweiz hat vor Jahren die alte Idee des Dropleg aufgenommen und gemeinsam mit dem Pflanzenschutzfachbetrieb Franz Kuhn aus Dintikon im Kanton Aargau weiterentwickelt und die Wirkungsweise untersucht. In Deutschland beschäftigt sich Syngenta Agro seit 2006 intensiv mit dem Einsatz von Dropleg-Systemen in verschiedenen Kulturen, in denen durch die herkömmlichen Applikationstechniken bisher keine guten Wirkungsgrade zu erzielen waren. „In unseren Versuchsreihen haben wir mit der neuen Technik in Kulturen, in denen versteckt sitzende
Schädlinge oder Schaderreger bisher nicht oder nur unzureichend bekämpft wurden, deutlich bessere Ergebnisse erzielt“, erläutert Syngenta-Fachberater Dr. Hans-Günter Welches. Die Lechler GmbH aus Metzingen, Hersteller von Agrardüsen und Zubehör, übernimmt jetzt die Serienfertigung mit wesentlichen Änderungen, die das System anwenderfreundlicher, leichter und kostengünstiger machen.
Die leichte und dennoch robuste DroplegUL-Konstruktion besteht aus Kunststoff-Schlepprohren, an denen unten je nach Behandlung unterschiedliche Düsen einzeln oder beidseitig in einer TwinSprayCap für die Unterblattspritz-spritzung montiert sind. Die DroplegUL-Rohre können quer zum Reihenverlauf frei pendeln. Die DroplegUL lassen sich jederzeit am speziellen Amazone-Leitungsträger stufenlos auf alle Reihenabstände einstellen.
Der Vertrieb des DroplegUL erfolgt direkt über die LechlerGmbH. Amazone bietet parallel für seine Q-plus- und Super-S-Gestänge spezielle Alu-Spritzleitungsverbände von 12 bis 28 Meter an. Die pflanzenschutzfachliche Begleitung hat die Gruppe für Applikationstechnik von der Syngenta Crop Protection AG übernommen. Die Ausrüstung eines 24 m-Gestänges mit 30 Droplegs auf 80 cm Reihenabstand liegt bei ca. 3.500 Euro. Diese Investition dürfte sich angesichts der Vorteile schnell amortisieren. So belegen zahlreiche Versuche, dass in einigen Kulturen mit dem neuen System eine Verdoppelung der biologischen Wirkung von Pflanzenschutzmitteln möglich wird. Die Wirkstoffe werden effektiver genutzt, und es eröffnen sich arbeitswirtschaftliche Vorteile durch die Erweiterung von Spritzfolgen. (Pd)