Für die Abrechnung des nachbarschaftlichen Maschinenaustausches oder bei der Beurteilung von Lohnunternehmerofferten werden oft die Maschinenkostenberechnungen der
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART konsultiert. Die Annahmen, die diesen Berechnungen zu Grunde liegen, sollen in diesem Jahr aktualisiert werden. Denn eine
Umfrage bei landwirtschaftlichen Betrieben zeigt, dass die Reparaturkosten und Auslastungen teilweise deutlich von den Berechnungsannahmen abweichen.
Welchen Einfluss diese beiden Werte auf die Maschinenkosten haben, wird zurzeit abgeklärt. Grundsätzlich führen geringere Reparaturkosten zu tieferen Maschinenkosten. Im Gegenzug werden sich die Maschinenkosten pro Einsatzstunde durch die tiefere Auslastung erhöhen.
Im Zentrum der Umfrage standen Traktoren, Transporter und Zweiachsmäher sowie typische Maschinen des Acker- und Futterbaus. 351 Landwirte mit insgesamt 2953 Maschinen nahmen teil und machten Angaben zu Anschaffungspreis, Alter, Auslastung, Reparaturkosten und Wartungsaufwand.
Grosse Streuung in der Praxis
Die Analyse der Maschinendaten zeigt große Streuungen bei der Auslastung und bei den Reparaturkosten auf. Ihre Auslastung variiert stark je nach Verwendungszweck, betrieblichen Voraussetzung und überbetrieblichem Einsatz.
Bei allen 529 ausgewerteten Traktoren mit 4-Rad-Antrieb beträgt zum Beispiel die durchschnittliche Auslastung 313 Stunden pro Jahr. Nimmt man 25 Prozent dieser Traktoren mit der höchsten Auslastung, kommt man auf einen Schnitt von 496 Stunden pro Jahr. Grundsätzlich haben Traktoren mit höherer Leistung eine bessere Auslastung. Im ART-Bericht „Maschinenkosten" wurde bisher eine generelle Auslastung von 600 Stunden pro Jahr angenommen.
Gemäß der Auswertung betragen die Reparaturkosten für Traktoren mit 4-Rad-Antrieb im Durchschnitt 3.90 Franken pro Einsatzstunde. Die Reparaturkosten der 25 Prozent von diesen Traktoren mit der höchsten Auslastung liegen folgerichtig tiefer, im Durchschnitt bei 2.90 Franken. Der letzte ART-Bericht „Maschinenkosten 2008" geht dagegen von 2.30 bis 14.75 Franken aus. Es ist geplant, diese neuen Erkenntnisse in den nächsten Maschinenkostenbericht (September 2009) einfliessen zu lassen. (ART)