Die Umrechnung erfolgt auf der Basis eines Dieselpreises von 1,20 € und variablem Literpreis von AdBlue. Als Grundlage wird von einem durchschnittlichen AdBlue-Verbrauch von sieben Prozent ausgegangen, das heißt, der Schlepper braucht 100 Liter Diesel und 7 Liter AdBlue. Umgerechnet dürfte somit ein Schlepper, der nur Diesel verbraucht, bei einem Ad-Blue-Preis von 0,40 € einen Mehrverbrauch von ca. 2,5 Prozent haben. Der zusätzliche Verbrauch von AdBlue liegt je nach Auslastung des Schleppers bei ca. fünf bis zehn Prozent zum Dieselverbrauch. Auch erste Messungen bestätigen bereits, dass sich der Durchschnittsverbrauch bei ca. sieben Prozent einpendelt. Will man die Kosten des SCR-Systems mit einem „nur Diesel" Schlepper vergleichen, muss man also auch den AdBlue-Verbrauch berücksichtigen. Wie sich der zusätzliche Verbrauch an Diesel in Abhängigkeit des AdBlue-Preises entwickelt, zeigt Grafik 2. Die Verbrauchsmessung für Diesel ist mit der bisherigen Messung identisch. Der einzige Unterschied ist die zusätzliche Messung des AdBlue-Verbrauches. Aus diesem Grund sind die Messwerte für den Dieselverbrauch auch mit alten Messungen der
DLG vergleichbar, man darf jedoch nicht vergessen, den zusätzlichen Betriebsstoff in der Bewertung zu berücksichtigen.
AdBlue in der Praxis
AdBlue ist nach DIN 70070 (ISO 22241 1-4) eine Lösung, die aus 32,5 Prozent Harnstoff und 67,5 Prozent demineralisiertem Wasser besteht. AdBlue ist eine eingetragene Marke des Verbands der Automobilindustrie (VDA), mit der alle freigegebenen Harnstofflösungen dieser Konzentration gekennzeichnet werden. Gegenüber einem Kraftstoff besitzt AdBlue den Vorteil, nicht als Gefahrgut eingestuft zu sein. Diesbezüglich gelten für die Lagerung keine besonderen Regelungen. Aufgrund der Zusammensetzung sind einige Dinge im Umgang damit zu beachten. Der Gefrierpunkt liegt bei minus 11,5°C, und es ist nach dem Auftauen wieder verwendbar. Da sich die Lösung bei hohen Temperaturen zersetzt und sich somit die Konzentration ändert, müssen direkte Sonneneinstrahlungen bzw. hohe Temperaturen vermieden werden. Die Lagertemperatur sollte im Mittel bei 25°C liegen, dann beträgt die Haltbarkeit zwölf Monate. Am Schlepper wird der Zusatztank „klimatisiert", um AdBlue im optimalen Temperaturbereich zu halten. Da AdBlue zur Einhaltung der Abgasvorschriften nötig ist, darf das Fahrzeug nicht ohne diese Lösung betrieben werden. Die Hersteller haben deshalb technische Vorkehrungen zu treffen, um die Emissionsgrenzwerte einzuhalten. Dies kann zum Beispiel durch Reduzieren der Motorleistung bei leerem AdBlue-Tank erfolgen.
Verbrauchsmessungen
Die DLG war als Entwicklungspartner an der Entwicklung mobiler AdBlue-Messtechnik zusammen mit der Firma AVL beteiligt. Deshalb ist die DLG einer der ersten, die den AdBlue-Verbrauch während der Fahrt (zum Beispiel beim PowerMix) messen kann. Das heißt, parallel zum Kraftstoffverbrauch wird der AdBlue-Verbrauch gemessen. In der Grafik 2 wird der Verbrauch von AdBlue in einen kalkulatorischen Dieselverbrauch umgerechnet.
Die Umrechnung erfolgt auf der Basis eines Dieselpreises von 1,20 € und variablem Literpreis von AdBlue. Als Grundlage wird von einem durchschnittlichen AdBlue-Verbrauch von sieben Prozent ausgegangen, das heißt, der Schlepper braucht 100 Liter Diesel und 7 Liter AdBlue. Umgerechnet dürfte somit ein Schlepper, der nur Diesel verbraucht, bei einem Ad-Blue-Preis von 0,40 € einen Mehrverbrauch von ca. 2,5 Prozent haben. (dlg)