Die Geschichte hinter der Marke und dem dahinter stehenden Unternehmen ist jedoch vielen nicht bekannt. Daher wird nachfolgend die Geschichte des Unternehmens unter Berücksichtigung der größten Meilensteine aufgezeigt.
Ursprünge und Entwicklung des Unternehmens
Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf Nicolas August Otto zurück, der im Jahr 1864 den atmosphärischen Gasmotor erfand. Allerdings ruhte sich der Erfinder nicht auf seinen Lorbeeren aus: Im Jahr 1874 stellte er offiziell den Viertaktmotor vor, der auch heute immer noch als Otto-Motor bezeichnet wird und den mitunter größten Meilenstein in der Motorenentwicklung verkörpert.
Das Unternehmen wurde seinerzeit in Köln gegründet. Schwerpunkt waren die Entwicklung von Antrieben sowie deren Fertigung. Zunächst wurden die Motoren an andere Unternehmen verkauft, mit der Entwicklung von Landmaschinen wurde erst im Jahr 1894 begonnen, wobei die größten Impulse von der Niederlassung in den USA ausgingen.
Zu dieser Zeit konnte es sich das Unternehmen aufgrund der guten Auftragslage leisten, sehr viel zu experimentieren. Infolge wurden viele Maschinen entwickelt, die letztlich nie das Versuchsstadium verlassen haben. Übrigens waren damals auch Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach im Unternehmen von Nicolas August Otto beschäftigt, bis diese später ihre eigenen Wege gingen und sich zu Größen in der Welt des Automobils entwickelten.
Bedeutsame Traktoren
1927: In diesem Jahr brachte Deutz seinen ersten Serientraktor mit dem
MTH 222 auf den Markt. Angetrieben wurde der Traktor von einem Einzylinder-Aggregat, welches eine Leistung von bis zu 14 PS entwickeln kann.
1936: Nur neun Jahre nach Einführung des MTH 222 brachte Deutz den Infa – Deutz – Bauernschlepper auf den Markt. Der 11 PS starke Traktor wurde speziell unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der damaligen Landwirte entwickeln und wurde somit zum Kassenschlager. Bis zum Jahr 1952 konnten rund 35.000 Einheiten abgesetzt werden.
1953: Erneut gelingt es dem Unternehmen, einen großen Meilenstein zu setzen. Es wurde der erste Traktor mit Motorzapfwelle vorgestellt. Schnell entwickelte sie sich zu einer Art Standard und ist aus der Landwirtschaft seither nicht mehr wegzudenken.
Aktivitäten jenseits der Landwirtschaft
Deutz wird gerne als typischer Landmaschinenspezialist betrachtet. Aufgrund der ausgeprägten Motorenkompetenz war das Unternehmen jedoch auch in vielen anderen Bereichen tätig, unter anderem wurden Lastkraftwagen, Omnibusse und sogar Lokomotiven gefertigt. Aufgrund von Fusionen, Übernahmen und Verkäufen, ist der Name Deutz aus diesen Segmenten jedoch größtenteils verschwunden.
Zumal der Name des Unternehmens im Laufe der Zeit ohnehin zahlreiche Änderungen erfuhr. Die Beteiligungspartner hatten hierbei einen großen Einfluss, im Jahr 1869 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Langen, Otto & Roosen. In der Vorkriegszeit folgte dann die Motorenfabrik Deutz AG bis kurz darauf die Humboldt-Deutzmotoren AG entstand.
Deutz in der heutigen Zeit
Heute firmiert das Unternehmen schlicht unter dem Namen Deutz AG. Während sich der Name oft änderte, blieb das Unternehmen seinem Gründungsstandort treu, denn nach wie vor ist Deutz in Köln ansässig. Insgesamt werden gut 4.000 Mitarbeiter beschäftigt, die für insgesamt 22 Tochtergesellschaften in 130 Ländern tätig sind. Der Jahresumsatz liegt bei etwa 1,5 Mrd. Euro.
Der heutige Schwerpunkt des Unternehmens ist die Entwicklung von Antrieben, die überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Im Vordergrund steht dabei die Erschaffung besonders umweltfreundlicher und zugleich effizienter Antriebe.
Landmaschinen werden unter dem Namen Deutz-Fahr verkauft, den Schwerpunkt bilden hier die Traktoren. Die aktuellen Modellreihen tragen die Bezeichnung Agrotron. Weiterhin werden auch Mähdrescher, Teleskoplader und Frontlader gefertigt. Insgesamt arbeiten rund 700 Mitarbeiter für Deutz-Fahr. Der Marktanteil in Deutschland bei den Traktoren ab 51 PS lag im Jahr 2012 bei gut 12 Prozent, womit das Unternehmen nach
John Deere und
Fendt auf dem dritten Platz landet. (Pd)