Der Fachverband
Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau (
VDMA) erwartet für das Jahr 2021 Branchenerlöse von insgesamt fast 10,3 Mrd. Euro; das wären 14 % mehr als im Vorjahr und ein neuer Höchstwert. Zum Jahresbeginn war eine Steigerung von lediglich 5 % prognostiziert worden.
Laut dem Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr.
Bernd Scherer, würde damit am heimischen Produktionsstandort erstmals die Linie von 10 Mrd. Euro nach oben durchbrochen. „Die neue Bestmarke beruht auf einem soliden Fundament. Die Auftragseingänge liegen im zweiten Jahr in Folge gut zweistellig im Plus“, berichtete Scherer am vergangenen Donnerstag (9.12.) in Frankfurt.
Auf europäischer und globaler Ebene zeige die Branche mit Steigerungsraten von 10 % beziehungsweise 12 % ein ähnlich hohes Wachstumsniveau. Der aktuelle konjunkturelle Schub fußt dem Geschäftsführer zufolge auf starken Innovationsimpulsen aus der Industrie und auf hervorragenden Erzeugerpreisen, die wiederum zu einer guten Erlössituation der Landwirte führten.
Nach Angaben des Fachverbandes ist ein Ende der Wachstumsphase nicht in Sicht. Einer aktuellen Branchenbefragung zufolge rechneten die Spitzenmanager der europäischen Landtechnikindustrie mit anhaltenden Wachstumserfolgen. Sowohl das augenblickliche Geschäftsklima als auch die Projektionen für das kommende Halbjahr seien durchweg positiv.
„Die Fabriken laufen auf Hochtouren, der Auftragsbestand in der Industrie entspricht aktuell einem Produktionszeitraum von fast sechs Monaten - einen höheren Wert hatten wir noch nie“, stellte Scherer fest.
Laut Fachverband boomt die Landtechnik in diesem Jahr auf nahezu allen Absatzmärkten. Die einzige bedeutende Ausnahme sei China. „Unsere Analysten erwarten für 2022 allerdings gerade in Ostasien enorme Nachholeffekte, verbunden mit einem starken, über das gesamte Jahr verteilten Wachstum“, betonte Scherer. Auf den großen, etablierten Landtechnikmärkten USA, Japan und Europa dürfte sich der Wachstumstrend ebenfalls bis weit ins kommende Jahr hinein fortsetzen.
Allerdings bereite der Branche die anhaltende Lieferproblematik Sorgen, so Scherer. In der Stahlbeschaffung habe man bisweilen Kostensteigerungen von 95 % im Vergleich zum langjährigen Mittelwert hinnehmen müssen. Bei Mikrochips sei sogar von einer Verfünffachung der Einkaufspreise die Rede.