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20.08.2009 | 14:43 | Agrartechnik  

Wirtschaftskrise trifft auch Landtechnik-Hersteller

Hannover - Auf die deutsche Landtechnik-Industrie ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise voll durchgeschlagen.

Landmaschine
(c) proplanta
In der ersten Jahreshälfte 2009 sind ihre Umsätze gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 15 Prozent zurückgegangen. In der ersten Hälfte 2008 wurden mit Traktoren und Landmaschinen insgesamt 4,242 Mrd. Euro Umsatz erzielt, im ersten Halbjahr 2009 waren es nur noch 3,604 Mrd. Euro. Allerdings war das vergangene Jahr für die deutschen Landtechnik-Hersteller überdurchschnittlich gut verlaufen. Weltweit höhere Erlöse der Bauern hatten nach dem Investitionsstau der vorangegangenen Jahre in der Landwirtschaft zu einem Nachfrageboom geführt, von dem die exportorientierte, innovative deutsche Landtechnik in besonderem Maße profitieren konnte. Im Vergleich zu 2007 lagen die Umsätze im ersten Halbjahr 2009 sogar noch um neun Prozent höher. Im Übrigen kam der massive Einbruch erst im zweiten Quartal 2009, während die Umsätze im ersten Quartal noch knapp auf Vorjahreshöhe lagen.  

Besonders heftig war der Umsatzrückgang im Export, der mit 3,205 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2008 den Inlandsumsatz von 1,037 Mrd. Euro um das Dreifache übertraf. Im ersten Halbjahr 2009 sank der Exportumsatz um 22,6 Prozent auf 2,483 Mrd. Euro, während der Inlandsumsatz sogar noch um 8,2 Prozent auf 1,122 Mrd. Euro stieg. Die größte Zurückhaltung übten die Investoren in Zentral- und Osteuropa. Im vergangenen Jahr war Russland noch der zweitwichtigste Exportmarkt, in diesem Jahr ist das Land auf Platz sieben zurückgefallen, nachdem die Auslieferungen dorthin von Januar bis April um 59 Prozent zurückgegangen sind. Ähnlich ist die Entwicklung in der Ukraine und im Baltikum verlaufen, während die Exporte nach Frankreich zunahmen.  

In besonderem Maße waren die Traktorenbauer von dem Umsatzrückgang betroffen, und hier ebenfalls am stärksten auf den Exportmärkten. Der deutsche Markt war mit einem leichten Plus von 2,5 Prozent auf 396,5 Mio. Euro recht stabil, doch im Export schrumpften die Umsätze um 27 Prozent auf 1,107 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal ging der Traktorenumsatz um 37 Prozent zurück, seit Jahresbeginn liefen 27.100 Traktoren weniger von deutschen Bändern. Insgesamt fiel der Umsatz mit Traktoren um 12 Prozent auf 1,504 Mrd. Euro zurück. Der Umsatz mit allen anderen Landmaschinen sank um 10,2 Prozent auf 2,101 Mrd. Euro. Weil die Auftragseingänge in jüngster Zeit deutlich rückläufig waren, rechnen die Landtechnik-Hersteller mit weiteren Umsatzrückgängen. (LPD)
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