Den endgültigen Zahlen zufolge stieg das operative Ergebnis von nur 27 Mio. Euro im Vorjahr auf 116 Mio. Euro. In den Firmenjahren 2016/17 und 2017/18 hatte diese Kennzahl allerdings noch jeweils mehr als 400 Mio. Euro betragen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (
EBITDA) verbesserte sich zuletzt um 125 Mio. Euro auf 353 Mio. Euro. Beim Ergebnis der Betriebstätigkeit stand zum Jahresabschluss ein
Überschuss von 48 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 761 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2018/19.
Der Umsatz sank indes um 1,2 % auf 6,67 Mrd. Euro. Der Südzucker-Vorstand will der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019/20 eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen, was dem Vorjahresniveau entsprechen würde. Die Hauptversammlung soll am 16. Juli 2020 im Internet stattfinden.
Zuckerpreise „nicht kostendeckend“Die Geschäftsführung begründete den
Umsatzrückgang vor allem mit der negativen Entwicklung im Segment Zucker, dessen Erlöse 2019/20 im Vorjahresvergleich um 12,8 % auf 2,26 Mrd. Euro schrumpften. Außerdem habe sich hier - wie erwartet - ein operativer Verlust von 236 Mio Euro ergeben, nach einem Minus von 239 Mio. Euro im Vorjahr. Als Ursachen wurden das nicht kostendeckende
Preisniveau auf dem EU-Zuckermarkt und eine deutlich geringere Absatzmenge genannt.
Die Zuckererzeugung im Konzern sei im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 200.000 t auf 4,5 Mio. t gesunken. Davon entfielen laut
Südzucker 4,3 Mio. t auf die Rübenzucker, was einem Rückgang um 300.000 t entsprach. Dagegen verdoppelte sich die Rohrrohzuckerraffination auf 200.000 t.
Ethanol rege nachgefragtDie Südzucker-Sparte CropEnergies hatte bereits am vergangenen Mittwoch (13.5.) für das operative Ergebnis einen Rekord von 104 Mio. Euro gemeldet, was einem Plus von 71 Mio. Euro entspricht. Dieser Anstieg wurde vor allem mit deutlich höheren Ethanolerlösen begründet. Wie die Südzucker-Tochter berichtete, wurde 2019/20 mit 899,2 Mio. Euro der höchste Umsatz in der Firmengeschichte erzielt, nach 778,6 Mio. Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis stieg um 71,1 Mio. Euro auf 103,9 Mio. Euro und der Jahresüberschuss um 53,3 Mio. Euro auf 74,6 Mio. Euro.
Die Geschäftsführung begründete die positive Entwicklung unter anderem mit der höheren Nachfrage nach klimaschonenden alternativen Kraftstoffen. In der Folge sei der Ethanolpreis gestiegen. Immer mehr europäische Staaten nutzten CO 2-arme
Kraftstoffe, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Die Firma habe ihre Ethanolproduktion 2019/20 im Vorjahresvergleich um 3,6 % auf 1,002 Mio. m3 gesteigert.
Dividende soll sich verdoppelnDer ordentlichen Hauptversammlung will der CropEnergies-Vorstand am 14. Juli eine Dividende von 0,30 Euro/Aktie für das Geschäftsjahr 2019/20 vorschlagen; das wäre doppelt so viel wie im Vorjahr. Für 2020/21 bestätigte CropEnergies aber seinen eher pessimistischen Ausblick vom 21. April. Demnach ist aufgrund der Corona-Pandemie mit einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis zu rechnen.
Obwohl der
Klimaschutz auch mittelfristig eine gesellschaftspolitische Herausforderung bleiben werde, belasteten die seit Mitte März 2020 angeordneten Betriebs- und Mobilitätseinschränkungen zumindest kurzfristig Absatz und Preise. Für das erste Quartal, das am 31. Mai endet, wird mit einem in etwa ausgeglichenen operativen Ergebnis gerechnet.
Corona-Auswirkungen „nicht absehbar“Allerdings war 2019/20 nach Angaben von Südzucker das operative Ergebnis im mit der
Agrana zusammengelegten Segment Frucht rückläufig; hierfür wird gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 25 % auf 58 Mio. Euro ausgewiesen, obwohl der Erlös um 0,5 % auf 1,19 Mrd. Euro stieg.
Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung gab sich der Konzern weiterhin verhalten optimistisch und bestätigte seine Umsatzprognose vom April, die für 2020/21 bei 6,9 Mrd. Euro bis 7,2 Mrd. Euro liegt. Das betreffende operative
Konzernergebnis wird in einer Bandbreite von 300 Mio. Euro bis 400 Mio. Euro gesehen.
Im Einzelnen wird für das Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in der Spanne von minus 40 Mio. Euro bis plus 60 Mio. Euro gerechnet. Für das Segment Spezialitäten wird von einem operativen Ergebnis auf dem Vorjahresniveau ausgegangen. Für das Segment Frucht wird eine „moderate Ergebnissteigerung“ prognostiziert. Die Voraussagen stünden unter dem Vorbehalt der noch nicht absehbaren wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie der Dauer der temporären Ausnahmesituation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, betonte die Geschäftsführung.