Hierzu gehört in Brasilien das Dengue-Fieber, meist nur Reisenden bekannt, die die Krankheit von Fernreisen mit nach Deutschland gebracht haben.
Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, hervorgerufen durch das Dengue-Virus. Dieser Erreger ist in tropischen und subtropischen Gefilden zu finden und wird von verschiedenen Stechmücken, hauptsächlich von der Ägyptischen Tigermücke, (siehe Proplanta:“
Wenn blinde Passagiere zur Gefahr werden") auf den Menschen übertragen.
Die Symptomatik erinnert an die einer schweren Grippe. Es gibt gravierende Krankheitsverläufe sogar mit Todesfolge. Man schätzt, dass sich bis zu 350 Millionen Menschen weltweit jährlich infizieren. In Brasilien waren es in den letzten 13 Jahren etwa sieben Millionen Dengue-Fälle. Bis jetzt ist keine spezifische Therapie oder Vorbeugung durch Impfung bekannt. Es bleibt lediglich, sich vor Mückenstichen zu schützen und die besonders gefährdeten Regionen zu kennen.
Damit kommt einem Frühwarnsystem, bei dem das Risiko für Infektionen mit dem Dengue-Virus in Brasilien vorhergesagt werden kann, besondere Bedeutung zu. Spanische, brasilianische und britische Forscher haben ein Wahrscheinlichkeitsmodell erarbeitet, bei dem das Infektionsrisiko in den verschiedenen Regionen Brasiliens während der Fußball-WM abgeschätzt werden kann. Berechnungen sind bis zu drei Monaten in die Zukunft möglich.
Glücklicherweise liegt im Zeitraum der WM für Brasilien nur ein geringes Risiko für Dengue-Fieber vor. Das höchste Risiko wird für die Austragungsorte Natal, Fortaleza und Recife angenommen. Bis jetzt steht fest, dass die deutsche Elf am 21. Juni in Fortaleza gegen Ghana und am 26. Juni gegen die USA in Recife spielt. Ein mittleres Risiko wird von dem Forscherteam für die Austragungsorte Rio de Janeiro, Manaus, Salvador und Bela Horizonte angenommen.
Fazit:Wer während der Fußball-WM in gefährdete Dengue-Gebiete in Brasilien reist, sollte sich ausreichend mit Mückenschutzmittel einreiben und die Kleidung einsprühen: Da die Tigermücken - im Gegensatz zu den Malariamücken - tagaktiv sind, unbedingt auch bei Helligkeit auf ausreichendend Mücken-Schutz achten. (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger
