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28.07.2015 | 11:00 | Medizin-Splitter 

Klimawandel führt zu mehr Hitzeopfern

Karlsruhe/Hohenheim - Intensivere Hitzeperioden, mit unzureichender nächtlicher Abkühlung, werden durch den Klimawandel häufiger auftreten. In den jetzt schon warmen Gebieten im Süden und Westen Deutschlands wird es noch heißer werden. Das wird sich auf die Gesundheit in der Form auswirken, dass eine erhöhte Sterblichkeit von Herzkranken bei Hitzewellen zu verzeichnen ist.

Herzkranke
(c) william87 - fotolia.com
Dr. Thomas Deutschländer, Klimaexperte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) konstatiert: „Die vergangenen Jahrzehnte zeigen, dass der Trend zu einem wärmeren Klima nicht nur global, sondern auch in Deutschland ungebrochen ist - insgesamt ist es seit 1881 in Deutschland um 1,3 Grad wärmer geworden".

Betroffen vom Klimawandel sind besonders Personen mit chronischen Krankheiten und betagte Menschen, aber auch kleine Kinder, denn durch einen schlechteren Schlaf, der temperaturbedingt die Folge ist, kann sich der Organismus nur unzureichend erholen.

Rund 18 Millionen Deutsche - so hoch ist etwa die Zahl der Allergiker - werden durch die Klimaerwärmung verstärkt leiden. Der Pollenflug wird sich durch das mildere Klima erhöhen und verlängern. Zudem werden sich die hochallergene Ambrosia (siehe Proplanta: Ambrosia-Pollen - Allergiker aufgepasst!") und das Glaskraut weiter in Deutschland ausbreiten.

Hochallergene AmbrosiaBild vergrößern
Die hochallergene Ambrosia ist weiter auf dem Vormarsch. (c) proplanta
Gesundheitsgefährdende Tiere waren bisher in Deutschland kein Thema. Dies könnte sich jedoch ändern. Neben dem wärmeliebenden Eichenprozessionsspinner, dessen feine Härchen mit einem Eiweißgift erhebliche allergische Reaktionen hervorrufen können wird auch die Asiatische Tigermücke von zunehmender Relevanz sein. Sie überträgt Infektionskrankheiten wie Dengue-Fieber oder Malaria (ein Impfstoff ist in Sicht). Auch die Aktivität von Zecken wird mit dem Klimawandel zunehmen. Damit steigt die Gefahr an FSME oder Borreliose zu erkranken (siehe Proplanta: "Jetzt gegen FSME impfen").

In Einrichtungen, in denen alte Menschen gepflegt werden, muss ferner ans Trinken erinnert werden, da im Alter oft das Durstgefühl vermindert ist. Auch für junge und gesunde Menschen gilt bei solchen Hitzeperioden sich ausgewogen zu ernähren und nur mäßig Sport zu treiben (besser in den Morgenstunden oder abends – nicht um die Mittagszeit, wegen der kräftigen Sonneneinstrahlung und einem meist zu hohen Ozongehalt). Außerdem ist es empfehlenswert, abends wenig Alkohol zu trinken und natürlich das Rauchen einzustellen. Mit diesen Maßnahmen ist man auf schnelle Wetterumschwünge und Hitzewellen, wie sich in der letzten Zeit vorgekommen sind, besser gewappnet.

Fazit
Zunehmende Hitzeperioden mit unzureichender Abkühlung und schnellen Temperaturschwankungen erfordern eine Anpassung des Organismus wie oben beschrieben. Allergiker müssen mit länger dauernden allergischen Reaktionen rechnen, alte Menschen und kleine Kinder muss man zum Trinken anhalten. Bei schweißtreibender Tätigkeit sollte mehr Wasser, eventuell unter Zugabe von Magnesium und Kochsalz konsumiert oder Eistee ohne Zucker getrunken werden. (Hr)


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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger
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