Der Begriff Gürtelrose (Herpes Zoster) bezeichnet eine Virusinfektion, die mit einem schmerzhaften, bläschenbildenden Hautausschlag entlang verschiedener Nervenbahnen einhergeht. Am häufigsten erkranken Menschen über 50 Jahren an diesem heimtückischen Virus. (c) University of California/San Diego
Der Erreger ist das Varizellen-Zoster-Virus, das beim Erstkontakt, meist im Kindesalter, zu Windpocken führt. Das Virus verschwindet nach der Erkrankung nicht aus dem Körper, es nistet sich in den Nervenknoten an der Wirbelsäule ein und bleibt solange unauffällig, bis es durch irgendeinen Umstand aktiviert wird, meist im Seniorenalter, wenn die Immunität nach einer Windpockenerkrankung nachgelassen hat.
Dem Hautauschlag, der meist gürtelförmig (daher der Name) und überwiegend einseitig ist, gehen oft zwei bis drei Tage „Nerven“-Schmerzen voraus. Ganz wichtig für die Wirksamkeit der Therapie, die es bei dieser Viruserkrankung gibt ist, das rechtzeitige Erkennen und damit der frühe Beginn mit dem Virostatikum Aciclovir. Je nach Ausdehnung des Hautauschlages und Zustand des Patienten kann das Medikament außer in Tablettenform auch als Infusion verabreicht werden. Wird verspätet oder gar nicht behandelt, kann es bis zu Wochen sogar Jahre langanhaltenden Schmerzen in der befallenen Körperregion kommen.
Die Haut wird auch lokal behandelt, unter anderem mit pflanzlichen Substanzen (siehe Proplanta-Artikel "
Die richtigen Mittel gegen Herpes"). Seit Kurzem gibt es einen Impfstoff (Zostavax) gegen Gürtelrose, der für Personen über 50 Jahre in Deutschland zugelassen ist.
Die Impfung gegen Gürtelrose gehört nicht zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Einige Krankenkassen erstatten diese als freiwillige Satzungsleistung. Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut) gibt keine generelle Empfehlung zu dieser Schutzimpfung für alle Senioren. Im Gegensatz dazu werden die Impfungen gegen Virusgrippe und Lungenentzündungen allen Personen dieser Altersklasse angeraten. An der Impfung Interessierte sollten sich individuell von ihrem Hausarzt beraten lassen. (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger