Dies haben amerikanische Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Von dieser Nervenkrankheit sind in Deutschland etwa 300.000 bis 400.000 Menschen betroffen. Der Vordergrund der Erscheinungen stehen Muskelstarre, verlangsamte Bewegungen, Muskelzittern und Haltungsinstabilität.
Die Erkrankung beginnt gehäuft zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, selten in jüngeren Jahren. Dabei kommt es zu einem Absterben von Nervenzellen, die den Neurotransmitter Dopamin bilden (Neurotransmitter sind Botenstoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen weitergeben).
Die Behandlung erfolgt hauptsächlich durch die Gabe einer dopaminergen Medikation, das heißt, Substanzen, die zu einer Erhöhung des Dopamin-Angebots im Gehirn führen bzw. Arzneistoffen, welche das fehlende Dopamin ersetzen.
Weshalb manche Menschen an Morbus Parkinson erkranken und andere nicht, ist noch weitgehend unklar. Doch offenbar haben Ernährungs- und Lebensgewohnheiten einen starken Einfluss. So hat viel Obst einen schützenden Effekt vor der Erkrankung, wie amerikanische Forschungen an der Harvard School of Public Health gezeigt haben. Menschen, die über die Ernährung besonders viel Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) aufnehmen, erkrankten seltener an Parkinson.
Besonders wirksam sind die blauen Anthracen-Farbstoffe, die überwiegend in Beeren vorkommen. "Möglicherweise haben Anthocyane neuroprotektive (nervenschützende) Eigenschaften", so die Wissenschaftler um Dr. Gao. Sollte sich dies bestätigen, könnte man über den Konsum von solchen Flavonoiden das Parkinsonrisiko auf natürliche und gesunde Weise senken.
Holunderbeeren, Heidelbeeren, Kirschen und bestimmte Weintrauben (siehe auch Proplanta: "
Rotwein-Mythos - Was ist dran?") haben einen besonders hohen Gehalt an diesen Anthracenfarbstoffen. (Hr)
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Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort.