Dr. med. H. Rüdinger schrieb am 11.01.2011 20:37 Uhr | (223) (210) |
@marcon: Mir ist seit langen bekannt, dass die Pharmalobby die Politik mit dem neuen Impfstoff „Pandemrix “ wie er in Deutschland angeboten wurde, über den Tisch gezogen hat. Im „arznei-telegramm" (Informationsdienst für Ärzte und Apotheker, neutral, unabhängig und anzeigenfrei, aber kostenpflichtig), das die Machenschaften der Pharmaindustrie sehr kritisch unter die Lupe nimmt und unverblümt, „Ross und Reiter“ nennt, wurde bereits in Heft 9 vom 11. September 2009 sehr ausführlich und kritisch über den in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoff berichtet. Der Impfstoff „Pandemrix “wurde unter Zuhilfenahme von Wirkverstärkern hergestellt, was zu einer deutlichen Zunahme von unerwünschten Lokalreaktionen und systemischen Effekten führt. Nicht auszuschließen war, dass das Adjuvansgemisch auch das Risiko seltener bedrohlicher Schadwirkungen einschließlich Guillain-Barre-Syndrom erhöht.
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA setzte bisher, bei Pandemieimpfstoffen - wie auch bei dem saisonalen Grippe-Vakzinen - auf die bewährte wirkverstärkerfreie Technik. Für diese Herstellung gibt es jahrzehntelange Erfahrungen und man braucht nicht zwangsläufig Wirkverstärker, um die Produktion zu beschleunigen. Dass der Pandemieimpfstoff Pandemrix in Deutschland nach knapper Testung sofort an 25 Millionen Bundesbürgern geimpft werden sollte, erachteten die Autoren des arznei-telegramms als bedenklichen Großversuch. Dies war der Grund, weshalb ich die Pandemrix-Impfung meinen Patienten nicht empfohlen habe. Nur für Schwangere hatte man einen verstärkerfreien Impfstoff, leider relativ spät zur Verfügung gestellt.
Wirtschaftlicher Gewinner war zweifellos die Pharma-Industrie, die Bundesländer blieben auf den Kosten sitzen, letztlich zahlt der Bürger. Die Massenimpfung wurde mit rund 700 Millionen € veranschlagt, davon wurde aber nur ein ganz geringer Prozentsatz geimpft. Die STIKO hat inzwischen die Impfempfehlung mit Pandemrix zurückgezogen.
Ganz anders sieht es bei der diesjährigen Grippevakzine 2010/2011 aus. Sie ist nach dem bekannten Herstellungsverfahren produziert und enthält die Antigene dreier kursierender Grippeviren, einschließlich A/H1N1, das bei den bisher untersuchten Grippe-Viren deutlich überwiegt. Auch ist festzuhalten, dass die STIKO die Influenza-Impfung lange nicht allen Personen empfiehlt (siehe Epidemiolgisches Bulletin vom 2. August 2010 / Nr.30.)
Eine generelle Verteufelung von Impfungen sollte - der Sachlichkeit wegen - nicht erfolgen. Denken wir an die Ausrottung der Pocken oder an die Beinahe-Ausrottung der Kinderlähmung durch Impfung. Hätte es bereits zur Zeit der spanischen Grippe zwischen 1918 und 1920 eine solch wirksame Impfung gegeben (das Virus war übrigens ein Subtyp des A/H1N1-Virus), wäre es nicht zu etwa 50 Millionen Todesfällen in Europa gekommen.
Zur Verhinderung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten sind hygienische Maßnahmen sehr wichtig und effektiv. Ebenso empfehle ich meinen Patienten eine Stärkung ihres Immunsystems durch vielfältige Maßnahmen wie Sport und gesunde Ernährung (auch pflanzliche Stoffe haben einen hohen Stellenwert!).
Dr. med. H. Rüdinger schrieb am 10.01.2011 20:38 Uhr | (211) (213) |
@Sorgenmacher: Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) empfiehlt die Grippeimpfung nur bei Kindern mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z.B. chron. Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems, bei Stoffwechselkrankheiten, Immundefekten usw. Bei einem völlig gesunden Kind ist damit eine Impfung nicht erforderlich.
Dr. med. H. Rüdinger schrieb am 10.01.2011 20:35 Uhr | (205) (187) |
@Fragender: Der jetzige aktuelle 2010/2011 Impfstoff enthält außer zwei anderen Grippevirusantigenen das A H1N1-Antigen und wirkt somit auch gegen die „Schweinegrippe“. Sofern man die Schweinegrippeimpfung bereits erhalten hat, wirkt die neuerliche Impfung wie eine Auffrischimpfung, d.h. der Immunschutz wird verlängert und verbessert. Eine erneute Impfung schadet somit nicht, hat aber den Vorteil, dass man zusätzlich gegen die beiden anderen zirkulierenden Grippevirustypen immunisiert ist.
Sorgenmacher schrieb am 10.01.2011 15:42 Uhr | (207) (199) |
Wir wurden durch die Meldung der durch Schweinegrippe verstorbenen 3-jährigen in Göttingen aufgeschreckt, zumal wir einen 3-jährigen Sohn haben. Also was tun? Impfen oder nicht impfen? Unser kleiner ist eigentlich kaum krank und auch sonst topfit, nur geht er dieses Jahr in den Kindergarten. Soll man dem kleinen Organismus die Impfung zumuten oder lieber die Grippe in Kauf nehmen?
Fragender schrieb am 10.01.2011 13:31 Uhr | (211) (173) |
Wie sieht es mit denjenigen aus, die sich schon vor einem Jahr gegen den Virus impfen haben lassen. Besteht da noch bedarf?
marcon schrieb am 10.01.2011 11:49 Uhr | (178) (185) |
Sie sollten einfach den Artikel über die Schweinegrippe und den Einfluss der PharmaLobby in der Süddeutschen Zeitung lesen, vor ca. 14 Tagen, in dem ganz klar von verschiedenen europäischen unabhängigen Instituten und FachÄrzten, diese Impfung als sehr fragwürdig abgelehnt wurde. Es ist erstaunlich, dass sich die SZ zu diesem Artikel entschloss. Es wäre viel sinnvoller, den Menschen ein vernünftgiges Verhalten in dieser Zeit, mit ganz normalen Vorsichtsmassnahmen zu empfehlen, die vor allem das Immunsystem stärken, dass ja gerade durch die Zunahme von Pharmaka so labil geworden ist. Die Insitute auch das Robert Koch Institut haben sich instrumentalisieren lassen, dass habe ich diesen auch mitgeteilt. Wann lernt die Schulmedizin in einem vernünftigen Austausch mit der Homöopathie und Heilmedizin, Empfehlungen zu geben, die eben nicht mit Blick auf die PharmaIndustrie gegeben werden und somit zu einer sinnvollen, behutsamen wirklichen Gesundung bzw. Vorsorge beitragen. Es ist gut, dass es diese Ebenen bereits gibt. Fakt ist: Dass Impfungen auch zu Schädigungen des Immunsystems beitragen können, dass sollten Sie vor allem wissen.