25.05.2008 | 07:46 | Agrobiodiversität
BLE veröffentlicht Rote Liste gefährdeter NutztierrassenBonn - Alljährlich machen die Roten Listen auf die Bedrohung verschiedener Pflanzen und Wildtiere und deren natürlichen Lebensgrundlagen aufmerksam. |
(c) BLE Mit der nun veröffentlichten Broschüre wird erstmals auch auf die Bedrohung der einheimischen Nutztierrassen aufmerksam gemacht. Denn auch die Bestandsentwicklungen einiger Nutztierrassen in Deutschland sind alarmierend.
Die Rote Liste unterscheidet drei Gefährdungskategorien. Von den 63 einheimischen Nutztierrassen der Arten Pferd, Rind, Schaf, Schwein und Ziege sind 52 Rassen in einer dieser drei Gefährdungskategorien eingestuft. Das sind über 80 Prozent dieser Nutztierrassen. Bei den Geflügelarten wie Huhn, Gans, Ente oder Pute sind 28 Rassen als gefährdet eingestuft.
Zur Erhaltung der einheimischen Rassen werden besondere Anstrengungen getätigt. Bereits im Jahr 2003 verabschiedeten die Agrarminister des Bundes und der Länder das "Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen". Das Sekretariat des in diesem Zusammenhang berufenen "Fachbeirates Tiergenetische Ressourcen" ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Informations- und KoordinationszentrumBiologische Vielfalt (IBV) angesiedelt. Von hier werden Unterstützungs- und Vorsorgemaßnahmen begleitet. Dies sind zum Beispiel die Entwicklung spezieller Erhaltungszuchtprogramme oder die langfristige Lagerung von Sperma der betroffenen Rassen.
Die Rote Liste informiert über die organisierte Tierzucht landwirtschaftlicher Nutztiere und die internationalen und nationalen Vereinbarungen, Regelungen und Gesetzesvorgaben im Zusammenhang mit der Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen. Sie beschreibt die einzelnen Rassen und gibt Hinweise auf weitere Informationsmöglichkeiten und Ansprechpartner. (BLE)
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