Aufgrund von ausgiebigen Niederschlägen vor der Aussaat boten sich den Pflanzen dort weitestgehend ideale Auflaufbedingungen. Aber nicht überall entsprachen die Entwicklungen dem übergreifenden Trend. Eine gegenläufige Entwicklung zeigt sich so etwa in
Bayer, dem Bundesland mit der zweithöchsten Maisanbaufläche. Die erntebare Fläche verringerte sich dort im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf 516.513 ha. Neben lokal zum Teil sehr schlecht aufgelaufenen Flächen führte eine Gewitterfront Ende Juli mit bis zu 4 cm großen Hagelkörnern zu erheblichen Schäden im Maisbestand – besonders betroffen waren die Regionen Oberpfalz und Niederbayern.
n den ostdeutschen Bundesländern hat der Mais hingegen weiterhin Konjunktur. In Thüringen ist die Fläche um 3% gestiegen, in Mecklenburg-Vorpommern sogar um 9 %.
Mit CropRadar können Flächengrößen und -entwicklungen bis auf PLZ-Ebene genau abgebildet und auf diese Weise lokale Unterschiede ermittelt werden. So ist z. B. die Maisfläche im Landkreis Helmstedt entgegen dem positiven Trend in Niedersachsen gesunken, insbesondere im PLZ-Gebiet von Königslutter. Standen 2019 noch auf 1.315 ha Mais zur Ernte, so sind es 2020 nur noch 648 ha.
Auch in diesem Anbaujahr haben Hitze und Trockenheit in vielen Regionen Deutschlands zu Hitzeschäden an den Pflanzen geführt. Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren haben sich dieses Jahr allerdings landesweit an nahezu allen Pflanzen Kolben gebildet. Zurückzuführen ist dies auf zum Teil deutlich erhöhte Niederschlagsmengen im Laufe der Wachstumsperiode, die 2020 regional deutlich höher ausfielen als 2018 und 2019.
Den schwachen Erträgen aus den ersten Ackergras- und Grünlandschnitten dieses Jahres steht damit die positive Entwicklung der Maispflanzen auf deutschen Äckern entgegen, so dass eine Futterknappheit wie in den vergangenen beiden Jahren 2020 nicht erwartet wird.
Die Kleffmann Digital RS GmbH hat mit „CropRadar“ ein eigenes satellitenbasiertes System zur digitalen Flächenerkundung entwickelt. CropRadar liefert detaillierte Ergebnisse von
Anbauflächen verschiedener Hauptkulturen wie Mais, Raps, Sonnenblumen, Getreide und Soja (weitere Kulturen in Planung) auf Grundlage einer KI-unterstützten Auswertung von Satellitenbildern.
Nutzer von Kleffmann CropRadar können in verschiedenen Ländern bis auf Postleitzahlebene genau verfolgen, wie viel Hektar einer jeweiligen Kultur in welcher räumlichen
Verteilung angebaut werden. Dies ermöglicht es Kunden etwa den Außendienst zu steuern, Absatzprognosen für Saatgut bzw. Pflanzenschutzmittel zu erstellen und Fruchtfolgen zu beobachten. Die Basis dieser Daten bilden die Satellitenbilder der Sentinel-1- und -2-Satelliten, die von dem firmenangehörigen Expertenteam mit Methoden der künstlichen Intelligenz verarbeitet werden.