In Niedersachsen rechnet die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues in diesem Jahr mit einem weiteren Flächenrückgang von mindestens 20 Prozent. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, sind es vor allem die zu niedrigen Preise, die den Anbau der anspruchsvollen Frucht unattraktiv gemacht haben. Obwohl die Angebote des Handels höher als im vergangenen Jahr liegen, haben sich zahlreiche niedersächsische Landwirte bereits im Herbst für die Aussaat von Wintergetreide oder Mais entschieden. Die circa 15.000 Hektar, die im Frühjahr 2009 noch mit
Braugerste bestellt wurden, werden deshalb 2010 voraussichtlich nicht erreicht werden.
Als Gründe dafür nennt Hans-Jürgen Seele, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, unter anderem den hohen Arbeitsaufwand. „In trockenen Sommermonaten benötigt die Braugerste eine optimale Wasserversorgung mit Beregnung, um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden“, sagt er. Dies erhöhe die Kosten der Landwirte immens. Zudem bestehen auch in der klassischen Anbauregion Lüneburger Heide keine regionalen Vorteile mehr. „Die Zeiten, als die Niedersachsen noch hofiert wurden, sind vorbei“, bedauert Seele.
Um die verbliebenen Braugerstenanbauer auf die kommende Saison einzustimmen, laden die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues und die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen zur Landesbraugerstenschau am 28. Januar in das Schützenhaus nach Peine ein. Nach Verleihung der Ehrenpreise und Informationen folgen die Sortenempfehlungen für den Anbau 2010 über die Wirtschaftlichkeit des Braugerstenanbaus in Nordostniedersachsen. Der Braugersten- und Malzmarkt wird ebenfalls beleuchtet. (LPD)