Die genossenschaftlichen Erzeugermärkte im Südwesten rechnen für die Saison 2015 mit einer Vermarktungsmenge von mehr als 15.000 Tonnen Erdbeeren und einer sehr guten Qualität. Im Vorjahr haben die fünf Genossenschaften mit insgesamt 16.300 Tonnen (plus 20 Prozent) einen Umsatzrekord in Höhe von 34,3 Millionen Euro (plus 25 Prozent) erzielt, teilt der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) in Stuttgart mit. „Erdbeeren zählen zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschland - ganz besonders in Baden-Württemberg. Es freut uns sehr, dass die Verbraucher vor allem zu heimischen Erdbeeren greifen“, sagt BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser. Knapp zwei Drittel der in Deutschland gekauften Erdbeeren stammen aus dem Inland.
Im badischen Oberkirch (Ortenaukreis) sind die ersten sieben Steigen Erdbeeren aus dem Tunnelanbau bereits am 14. April angeliefert worden. Im Mai startet die Freilandsaison. Die
Erdbeerernte in Baden beginnt bis zu zehn Tage früher als in den anderen deutschen Anbaugebieten. Saison-Höhepunkt in Baden ist Anfang/Mitte Mai, in Württemberg etwa Ende Mai. Mit den Spätsorten reicht die Erdbeerernte in Deutschland aber bis in den September hinein. Insgesamt fünf Genossenschaften in Baden-Württemberg vermarkten Erdbeeren: die Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden in Bruchsal, der Obstgroßmarkt Mittelbaden in Oberkirch, der Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden in Vogtsburg, die Marktgemeinschaft Bodenseeobst in Friedrichshafen und die Württembergische Obstgenossenschaft
Raiffeisen in Ravensburg.
Jeder kauft im Durchschnitt 2,2 Kilogramm Erdbeeren pro JahrDer Erdbeermarkt hängt traditionell sehr stark von der Witterung ab - das bezieht sich naturgemäß auf das Angebot, aber auch auf die Nachfrage nach dem süßen Obst. Der Juni ist der stärkste Erdbeermonat, gefolgt vom Mai. Jeder Deutsche kauft im Durchschnitt 2,2 Kilogramm Erdbeeren pro Jahr, also gut vier Schälchen. Dabei essen Frauen etwa doppelt so viele Erdbeeren wie die Angehörigen des männlichen Geschlechts.
„Unsere Obstproduzenten und ihre Vermarktungsgenossenschaften tragen eine große Verantwortung für die Erzeugung sicherer und gesunder Lebensmittel. Dieser werden sie durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen in hohem Maße gerecht“, betont Glaser. Der Umsatzrekord bei Erdbeeren 2014 war dem außergewöhnlich warmen und sonnigen Frühjahr zu verdanken, das einen sehr frühen Start in die Freilandsaison ermöglichte. Bis Pfingsten wurden Erdbeeren aus Baden bundesweit sehr stark nachgefragt. Danach führten große Erntemengen aus den anderen deutschen Anbauregionen zu einem beträchtlichen Angebot und damit zu fallenden Preisen. Der Durchschnittserlös lag mit 2,21 Euro pro Kilogramm Erdbeeren im Jahr 2014 um vier Prozent höher als noch im Vorjahr.
Der Erdbeeranbau in Deutschland hat sich sehr dynamisch entwickelt. So nahmen die Flächen in den vergangenen 15 Jahren um 50 Prozent auf 15.352 Hektar zu. Die Produktion erreichte die Rekordmenge von 169.000 Tonnen. In Baden-Württemberg werden auf einer Fläche von 2.850 Hektar 32.400 Tonnen Erdbeeren angebaut. Die wichtigsten Erzeugergebiete sind neben Baden-Württemberg Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die zwölf genossenschaftlichen Erzeugermärkte in Baden-Württemberg haben 2014 insgesamt 280.000 Tonnen Obst und 90.000 Tonnen Gemüse vermarktet und damit einen Gesamtumsatz von 428 Millionen Euro erwirtschaftet. Die insgesamt 22 Obst-, Gemüse- und Gartenbau-Genossenschaften in Baden-Württemberg werden von rund 7.500 Einzelmitgliedern getragen. (PD)