Apfelernte in Hessen läuft - Trockenheit problematisch für Bäume
Wiesbaden - Früher als gewohnt hat in Hessen die
Apfelernte begonnen. «Wir sind zehn Tage vor dem üblichen Ablauf», sagte der zweite Vorsitzende des Landesverbands für Erwerbsobstbau, Andreas Klein. Die Frühsorten würden schon länger geerntet, nun seien die Hauptsorten wie Elstar und Gala an der Reihe.
Menge und Fruchtgröße seien ausreichend. Ob es jedoch eine gute Ernte sei, werde sich erst im Winter zeigen. Denn die lange Trockenheit könne dazu führen, dass die Äpfel nicht so lange lagerbar seien. «Ob es im Februar und März noch welche gibt, ist fraglich», sagte Klein.
Der fehlende Regen habe den Apfelbauern viel Arbeit gemacht. Mehrmals hätten kleinere Früchte von den Bäumen entfernt werden müssen, um nun ausreichend große ernten zu können. «Die Bäume hatten es sehr, sehr schwer», sagte Klein, dessen Hof in Wiesbaden-Nordenstadt liegt. Die Auswirkungen des Klimawandels beschäftigten ihn schon seit Jahren: Er investiere in Hagelschutznetze und baue Sorten an, die mit Trockenheit besser zurecht kämen.
Die Apfelwein-Kelterer in Hessen erwarten eine gute Ernte. Vergangenes Jahr sei in der Hinsicht katastrophal gewesen, sagte die Sprecherin des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien, Sonja Slezacek. In Hessen wurden nach Angaben des Statistischen Landesamts im vergangenen Jahr rund 4.700 Tonnen Äpfel auf einer Fläche von mehr als 500 Hektar geerntet. Fast zwei Drittel der Äpfel fanden als Tafelobst Verwendung.