Die zunehmende physiologische Kornhärte bewirkt ein Ansteigen der Menge an Bypass-Stärke, die im Dünndarm der Kuh effizienter verdaut werden kann als im Vormagensystem. Des Weiteren können standörtliche Fütterungsstrategien entwickelt werden, indem auf Grünlandstandorten
Silomais mit höchst möglichem Stärkegehalt bei einem SRI von 2,8 und in Ackerbaugegenden mit Maissilage als weitestgehend alleiniges Grundfutter bei einem SRI von über 2,8 vorzugsweise produziert werden.
Bei annähernd gleichbleibender Energieaufnahme kann mit zunehmendem SRI die Silomaisaufnahme um ca. 4 kg je Tier und Tag steigen. Der SRI ist hier Ausdruck der Wirkung von Sortentyp und Umwelt, indem die Strukturwirksamkeit der Gerüstsubstanzen (NDF) in extremen Fällen des Reifeverhältnisses (SRI) sich nicht ändert. Diese Tatsache erklärt auch, warum in früheren Untersuchungen in der Literatur keine Unterschiede in der Verdaulichkeit bei sehr differenten Sortentypen gefunden wurden.
Die Führung der Maisbestände mit dem SRI führt nicht nur zur Optimierung des gesamten Maisanbaus unter Beachtung des Umwelt- und Verbraucherschutzes, sondern ermöglicht eine fundierte Sortenwahl, die wiederum zur permanenten Verbesserung des Verfahrens zur Maisproduktion beiträgt, wenn nur die umweltstabilsten Sorten selektiert und angebaut werden.
Hier ist die Reproduzierbarkeit der genetisch begründeten Sortenleistung zu erwähnen, die mit steigendem SRI zunimmt. Somit sind nur Sorten zur weiteren Verwendung im
Maisanbau interessant, die eine geringe genetische Plastizität aufweisen. Das Merkmal Reproduzierbarkeit ist bei der Sortenwahl entscheidend, da sie erst die volle Ausschöpfung der genetischen Eigenschaften, wie Qualität oder Ertrag, garantiert.
Die Wechselwirkungen zwischen der Pflanzengenetik und der Umwelt sowie den jeweilig vorherrschenden Produktionsbedingungen generieren den Sortentyp (Tab.1).