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16.03.2022 | 14:02 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerbau: Dünne Wachsschicht ermöglicht effiziente Unkrautbehandlung

Karlsruhe - „Für heute sind in Ilshofen noch 6mm Niederschlag gemeldet, wir sind gespannt. Ab Samstag wieder deutlich kälter. Nachts dann wieder um den Gefrierpunkt,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorfeld der Regionalempfehlung.

Ackerfuchsschwanz
(c) proplanta
Ackerfuchsschwanz: Falls die notwendige Ackerfuchsschwanzbehandlung noch nicht gefahren ist, würde sich - abhängig von der gestrigen, regionalen Regenmenge – heute Morgen oder morgen anbieten. Die starke Wachsschicht wäre dann abgebaut und die Behandlungen in den frühen Morgenstunden versprechen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit bessere Wirkungsgrade.

Praxistipp: Erfahrungsgemäß werden die erzielbaren Wirkungsgrade bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung witterungsbedingt heute Morgen und morgen früh höher sein. Gegen das Wochenende hat sich bereits wieder eine Wachsschicht aufgebaut und auch die Luftfeuchtigkeit wird bis dahin erheblich sinken. Das heißt: Behandlung jetzt oder nie.

Rapsschädlinge: Am Sonntag und Montag sind in den frühen Gebieten die ersten Rüssler oberhalb der Schadensschwelle zugeflogen. Ab heute sind wieder Temperaturen um die 15°C gemeldet, so dass mit weiterem Zuflug zu rechnen ist. Auch wenn es sich aus praktischer Sicht anbietet, zuerst die Behandlung im Raps zu fahren und anschließend ins Getreide, um Schäden durch Sulfonylharnstoffe zu vermeiden, rät das Ilshofener Expertenteam von dieser Reihenfolge ab.

Die Wirkungsgrade gegen die Rüssler steigen bei „Volltreffern“. Dazu muss der Großteil der Rüssler bereits in den Bestand eingeflogen sein. Zudem sollten die Rüssler zum Zeitpunkt der Behandlung aktiv sein, was bei Sonnenschein und warmen Temperaturen immer der Fall ist.

Daher: Zuerst den Ackerfuchsschwanz im Getreide behandeln, dann die Spritze gründlich reinigen inkl. der Filter und am Freitag die Rüssler im Raps bekämpfen. Mittel der Wahl für diese Maßnahme sind in unserer Anbauregion die Produkte:

Karate Zeon (75 ml/ha)

Lambda WG (150 ml/ha)

Nexide (80 ml/ha)

... und weitere

Unser Rat: Denken Sie an die Borversorgung des Rapses (Bedarf: 300-500 g/ha). Bei der Insektizidbehandlung wird die Zugabe der Hälfte des Bedarfes empfohlen.

IPSplus – Für Flächen im Landschaftsschutz, Vogelschutz und FFH-Gebiet gilt:

Auf Rapsflächen in oben genannten Gebieten müssen die Fänge der Gelbschalen dokumentiert werden. Zudem muss zur Erfolgskontrolle ein unbehandeltes Spritzfenster angelegt werden das mindestens 5m breit und 10m lang ist.

(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 16.03.2022)
LTZ Augustenberg
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