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12.06.2020 | 14:17 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerbau: Erbsenwickler, Trespe und Quecke bereiten große Sorgen

Karlsruhe - Das Pflanzenbauberaterteam vom Landwirtschaftsamt Ilshofen freut sich darüber, dass es in der Region endlich flächendeckende Niederschläge gab.

Trespe Ackerunkraut
Trespenbefall in Gerste. (c) proplanta
Denn Weizen und Triticale können nun in der Kornfüllungsphase davon profitieren. Auch für den Mais war der Regen jetzt von Nöten. Dennoch hat die Ilshofener Beratung weitere Sorgenfalten:

Erbsenwickler:

In den Pheromonfallen die von den amtlichen Beratern betreut werden haben sich bis jetzt wenig bis keine Erbsenwickler gefangen. Ob der Zuflug durch die kältere Witterung momentan nur unterbrochen ist, oder ob der Druck dieses Jahr einfach gering ist wird sich in den nächsten Tagen zeigen. In Schwäbisch Hall waren bisher 19 Erbsenwickler auf der Leimtafel. Auf den restlichen Fallen in Veinau und Rot am See max. 1 Wickler pro Falle.

In den vergangenen Jahren hatten die regionalen Berater Fänge im dreistelligen Bereich. Aus Sicht der Ilshofener Experten macht eine Bekämpfung meist nur in Vermehrungsbeständen Sinn, da durch eine Überfahrt in den bereits geschlossenen Beständen erhebliche Schäden angerichtet werden. Falls eine Behandlung notwendig ist, können beispielsweise Karate Zeon, Hunter oder Lamda WG zum Einsatz kommen.

Unser Rat: Alle genannten Mittel sind sog. „B4-Mittel“ und damit Bienenungefährlich. Trotzdem sollten auch diese Mittel aus unserer Sicht erst nach dem täglichen Bienenflug eingesetzt werden.

Trespe und Quecke:

Besonders auf pfluglos bewirtschafteten Schlägen fallen momentan Trespen und Quecken auf, die über den Getreidebestand hinausragen. Die Trespe ist mit einem einmaligen Pflugeinsatz gut bekämpfbar. Leider wächst diese jedoch am liebsten auf warmen, steinigen und flachgründigen Standorten, wo der Pflugeinsatz nicht immer möglich ist.

Die Quecke hingegen ist als Wurzelunkraut schwieriger zu bekämpfen. Bei der rein mechanischen Bekämpfung ist es das Ziel die Rhizome „erdfrei“ an die Oberfläche zu befördern, damit diese dort vertrocknen können z.B. Federzahnegge (ohne Nachläufer).

Bei der kombinierten Bekämpfung ist es das Ziel die Quecke nach dem Mähdrusch zum Neuaustrieb anzuregen und zu schwächen z.B. Scheibenegge. Wenn die Quecke wieder genügend Blattmasse gebildet hat erfolgt der Einsatz eines nichtselektivwirkenden Herbizids.

Unser Rat: Sind auf den eigenen Schlägen Problemunkräuter oder -gräser aufgetreten, sollte das unbedingt notiert werden. Dann fällt es umso leichter, ach dem Drusch die geeignete Bodenbearbeitung zur Bekämpfung durchzuführen.

(Informationen des dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 10.06.2020)
LTZ Augustenberg
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