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07.05.2022 | 09:23 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerbau: Es brennt nahezu überall

Karlsruhe - „Jetzt brennt es in nahezu allen Kulturen,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen.

Pflanzenschutz
(c) proplanta
Winterraps: Für die Blütenbehandlung im Raps ist es in den meisten Fällen noch zu früh. Lediglich in den wärmeren Gunstlagen befindet sich der Raps bereits in der Blüte. Auch in unserem Sklerotienbrutkasten haben sich noch keine Apothezien (Fruchtkörper) aus den Sklerotien gebildet.

Die Blütenbehandlung zur Bekämpfung von Sklerotinia sollte in die Hauptblüte, besser jedoch in die abgehende Blüte, appliziert werden. Das heißt erst fahren, wenn die ersten gelben Blütenblätter abfallen und dann mit viel Wasser (400 Liter/ha) für eine gute Benetzung sorgen. Der Einsatz von Dropleg-Düsen ist ebenfalls möglich um eine gute Benetzung des Rapsstängels zu erreichen. Die Rapsbestände sind dieses Jahr nicht sehr hoch gewachsen, weshalb die spätere Behandlung auch technisch möglich ist.

Mittel der Wahl dabei sind: Cantus Gold 0,5 Liter/ha, Propulse 1,0 Liter/ha, Efilor 1,0 Liter/ha oder Zenby Flex 0,4 Liter/ha und weitere.

Praxistipps: Wenn die Schadensschwelle des Schotenrüsslers (1 Käfer/Pflanze) überschritten ist, kann ein Insektizid zugesetzt werden. Wir empfehlen hierbei ein Pyrethroid II. z.B. Karate Zeon, o.ä. Dies wird aber aus Sicht der Ilshofener Fachleute in den meisten Fällen nicht nötig sein.

Achtung: Bienenschutz beachten! Auch bei B4-Mischungen sollte erst in den Abendstunden nach dem Bienenflug behandelt werden. Der Raps ist dann auch elastischer. Wichtig ist das Wissen: Mospilan SG hat zur Verwendung ab der Hauptblüte keine Zulassung.

Wintergerste: In der Wintergerste steht in den nächsten Tagen die Abschlussbehandlung an. Ramularia ist in der Wintergerste bei uns die bedeutendste Krankheit, welche neben den Blättern auch die Grannen befallen kann. Da die Grannen ebenfalls Photosynthese betreiben und somit zum Schluss für dickbauchige Körner sorgen, sind diese auch zu schützen. Daher sollte mit der Abschlussbehandlung bis zum Grannenspitzen gewartet werden.

Mittel der Wahl dabei sind: 1,5 Liter Folpan oder 1,5 Liter Amistar Max plus Elatus Era 1,0 Liter/ha oder Ascra Xpro 1,2 Liter/ha oder Gigant 1,0 Liter/ha oder Revytrex 1,5 Liter/ha.

Gelbrost: Auf dem Versuchsfeld in Kupferzell ist der Gelbrost von der Triticale auf den Weizen übergesprungen. Auch die Kollegen in Mergentheim melden bereits Befall in Praxisschlägen. Die Infektionsbedingungen sind aufgrund der Feuchtigkeit und Wärme jetzt ideal (siehe Infektionswahrscheinlichkeit ISIP). Behalten Sie daher Ihre Bestände im Blick und behandeln Sie diese bei Bedarf mit einem Tebuconazol z.B. Folicur 1,0 Liter/ha. Ist bereits eine Ährenbehandlung geplant (Mais- oder Stoppelweizen), kann die Blattbehandlung mit Azol + Carboxamid auch vorgezogen werden.

Mais: Die ersten Maisländer sind bestellt. Je nach Niederschlagsmenge bietet sich dieses Jahr der Einsatz von Bodenherbiziden an, um die Maisflächen nach der Saat im Vorauflauf zu behandeln. Beachten Sie jedoch die Befahrbarkeit der Flächen. Falls Sie den Mais noch säen müssen gilt dies ebenfalls. Bis Mitte Mai kann man den Mais Problemlos säen. Es bringt nichts die Aussaat zu erzwingen, wenn man danach das ganze Jahr die Bodenverdichtungen im Bestand sieht.

(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 05.05.2022)
LTZ Augustenberg
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