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16.05.2023 | 13:10 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerbau: In diesem Jahr ist alles anders!

Karlsruhe - „In der Wintergerste steht in den nächsten Tagen die Abschlussbehandlung an,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmanns S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt in Ilshofen im Vorlauf seiner regionalen Empfehlungen.

Herbizidanwendung
(c) proplanta
Wintergerste:

Ramularia ist bei uns in der Wintergerste die bedeutendste Krankheit, welche neben den Blättern auch die Grannen befallen kann. Da die Grannen ebenfalls Photosynthese betreiben und somit zum Schluss für dickbauchige Körner sorgen, sind diese auch zu schützen. Daher sollten mit der Abschlussbehandlung auch die Grannen getroffen werden.

Praxisempfehlungen: Sobald die Grannen spitzen:
Winterweizen:

Bei Weizenbeständen, welche noch nicht behandelt wurden oder wenn eine Fusariumbehandlung geplant ist, sollten die Behandlung stattfinden, sobald das Fahnenblatt voll entwickelt ist und horizontal steht. Im zweiten Fall kann die Aufwandmenge um 20% reduziert werden.
  • Elatus Era (1,0 Liter/ha)
  • Ascra Xpro (1,2 Liter/ha)
  • Revytrex + Comet (1,5+0,5 Liter/ha)
  • Univoq (2,0 Liter/ha) und weitere
Mais:

Mais, welcher bereits gelegt werden konnte tut sich schwer mit dem Aufgang. Auch wenn es sich dieses Jahr aufgrund der Feuchtigkeit anbietet ein Bodenherbizid im VA einzusetzen, ist es jetzt erstmal sinnvoll die Füße ruhig zu halten. Die Befahrbarkeit ist in den meisten Fällen sowieso nicht gegeben. Die Herbizidempfehlungen für diese Saison erhalten Sie im nächsten Infoservice.

Dieses Jahr ist es aber besonders überlegenswert, ein Hackgang im Mais einzuplanen, um den, durch die reichlichen Niederschläge „verhockten“ Boden wieder aufzulockern und Luft in den Boden zu bringen. Mais als Hackfrucht dankt dies besonders. Wenn der Mais noch nicht im Boden ist, gilt auch hier „Befahrbarkeit geht vor Saatzeitpunkt“. Spät gelegter Mais bringt höhere Erträge, als früh reingeschmierter Mais!

Zuckerrüben:

Die Zuckerrüben haben es momentan nicht leicht. Bei sonnigem Wetter macht Ihnen der Erdfloh zu schaffen. Bei nassem Wetter sind die Schnecken aktiv. Besonders gefährlich sind momentan die kleinen frischgeschlüpften Schnecken welche noch im Boden leben und die Rüben von unten schädigen. Schneckenkorn wird von diesen nicht angenommen. Das Problem ist momentan auch, dass die Rüben den Schädlingen nicht davonwachsen können. => auf besseres Wetter hoffen, ggf. Schneckenkorn nachlegen.

Grünland:

Der erste Schnitt findet dieses Jahr bei vielen verhältnismäßig spät statt und fällt somit in die Setzzeit der Rehkitze. Junge Rehkitze ducken sich bei Gefahr dicht an den Boden und flüchten nicht, was diesen zum Verhängnis werden kann. Betroffen sind vor allem waldnahe Grünlandflächen. Nutzen Sie daher, auch in Ihrem Interesse (Botulismus) die technischen Möglichkeiten zur Kitzsuche mittels Drohne, oder stellen Sie wenige Tage vor der Mahd Wildscheuchen auf, damit die Geiß das Kitz aus der Wiese führt.

(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 15.05.2023)
LTZ Augustenberg
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