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19.03.2021 | 12:48 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Ackerbau: Kulturen ab sofort ins Visier nehmen!

Karlsruhe - Die Pflanzenschutzexpertin vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn A. Vetter und ihr Kollege, der Anbauexperte U. Klenk, gehen davon aus, dass witterungsbedingt ab ca. Mitte der kommenden Woche die Pflanzenschutzmaßnahmen wiederaufgenommen werden können und, dass damit auch die Aussaat der Zuckerrüben ansteht.

Ackerbau im Frühjahr
Aussaat der Zuckerrüben steht an. (c) proplanta
In der Folge die praktischen Tipps der beiden Heilbronner Fachleute.

Winterraps:
Mit den steigenden Temperaturen in der nächsten Woche sollten die Gelbschalen weiterhin kontrolliert werden, auch wenn schon Maßnahmen gegen den Gefleckten Kohltriebrüssler und/oder den Großen Stängelrüssler durchgeführt wurden. Behandlungen sind nur nach Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte erforderlich.

Ungrasbekämpfung Wintergetreide:
Ist noch eine Nachbehandlung nötig, sollte dies möglichst frühzeitig und damit in der nächsten Woche geschehen. Nachtfrostgefahr Anfang KW 12 beachten!

Notfallzulassung zur Bekämpfung von Ramularia in Gerste:
Für die Bundesländer mit dem stärksten Ramularia-Befall (Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz) wurden Notfallzulassungen mit dem Wirkstoff Folpet gegen die Ramularia-Blattfleckenkrankheit in Gerste vom 1. April 2021 bis zum 29. Juli 2021 für 120 Tage erteilt.

Amistar Max (Wirkstoffe: Folpet + Azoxystrobin) und Folpan 500 SC (Wirkstoff: Folpet) können mit 1,5 Liter/ha in 200 bis 400 Liter Wasser/ha bei Infektionsgefahr bzw. Warndienstaufruf im Stadium 30 bis 59 maximal einmal gespritzt werden. Die bundesweit zugelassene Menge wird auf 90.000 Liter zur Behandlung einer Fläche von 60.000 ha bei einer Anwendung begrenzt.

Aussaat Zuckerrüben:
Zur Beizung von Zuckerrübensaatgut wurde vom BVL eine Notfallzulassung für Cruiser 600 FS (Wirkstoff Thiamethoxam) erlassen. Die umfangreichen Auflagen, die mit der Aussaat von Thiamethoxam-haltigen Zuckerrübensaatgut verbunden sind (u.a. darf kein gebeiztes Saatgut offen auf dem Acker herumliegen) und die Einhaltung von Auflagen auch in den Folgejahren sind den Zuckerrübenanbauern bereits bekannt. Die zwingende Einhaltung der erlassenen Auflagen wird im Rahmen von Kontrollen überprüft.

Unkrautbekämpfung im Mais optimieren - Vorbeugen ist die halbe Miete:
Mais reagiert besonders empfindlich auf die Konkurrenz durch Unkräuter im 4- bis 8-Blattstadium (Jugendphase). Mit der „falschen Saatbettvorbereitung“ lässt sich der Samenvorrat einjähriger Samenunkräuter bereits vor der Aussaat der eigentlichen Kulturpflanze im Oberboden erheblich reduzieren.

Richten Sie dazu 2 bis 4 Wochen vor dem geplanten Saattermin ein gleichmäßiges Saatbett her (Bodentemperaturen >10°C, feuchte, feine Krume). Dies regt die Keimung der Unkrautsamen an. Wenn sich nach circa 8 bis 10 Tagen die Unkrautsamen im 2- bis 4 Blattstadium befinden, entwurzeln Sie diese mit einem Striegel oder einer Egge in einer Tiefe von 3-5 cm. Sie können das Vorgehen je nach Unkrautdruck wiederholen.

Um die Jugendphase der Maispflanzen zu beschleunigen, empfehlen wir einen späten Saattermin (ab Mitte April). Hier ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt, da günstige Keimbedingungen nach der Aussaat vorherrschen sollten.

(Informationen des Landkreis Heilbronn vom 18.03.2021)
LTZ Augustenberg
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