Auf die Frage, ob eine Blütenbehandlung zur Bekämpfung des Rapskrebses heuer notwendig ist, gehen wir zum Ende der nächsten Woche ein. Im Augenblick lässt sich schon abschätzen, dass eine Blütenbehandlung von Rapsbeständen auf warmen flachgründigen Standorten aus wirtschaftlicher Sicht eher kritisch zu sehen ist.
Wintergetreide: Witterungsbedingt gestaltet sich die Frage des Wachstumsregelereinsatzes heuer sehr schwierig. Im Hinblick auf den Standort, die Sortenstandfestigkeit und das Düngungsniveau sollte überlegt und mit Vorsicht entschieden werden. Starke Sonneneinstrahlung verbunden mit Wasserstress wirken beim Wachstumsreglereinsatz deutlich wirkungsverstärkend. Moddus und vergleichbare Produkte sind in der Wirkung etwas weniger „scharf“ wie Prodax oder Medax Top. In jedem Fall sollten die Aufwandmengen gegenüber Normaljahren deutlich reduziert werden.
Mit Ausnahme von Stoppelweizenbeständen sind aus Expertensicht momentan keine Fungizideinsätze notwendig.
Wintergerste: Die Wintergerstebestände präsentieren sich unterschiedlich. Während die ersten frohwüchsigen Bestände nach Ostern bereits das Fahnenblatt ausbilden werden, befinden sich zurückgebliebenen Bestände in Höhenlagen erst im BBCH 31 (1-Knotenstadium). Auf traditionellen Güllestandorten in Höhenlagen sollte eine Applikation bspw. von Moddus 0,4 Liter/ha (0,6 bei Mehrzeiligen) jetzt abgeschlossen werden. Auf flachgründigen wärmeren Lagen besteht momentan kaum Handlungsbedarf. Unter weiter trockenen Bedingungen sollte die Abschlussdüngung vorgezogen werden.
Rüben: Durch das sonnige trockene Wetter erwarten wir bei den
Rüben wenig Verträglichkeitsprobleme bei der Unkrautbekämpfung. Insektizidzumischungen aus Vorsorgegründen sollten aus vielerlei Gründen unterbleiben. Die Taubertäler Berater werden zeitnah informieren sobald sich die Situation ändert.
Mais: Die Aussaat ist gerade voll im Gange oder steht unmittelbar bevor. Jetzt sollte unbedingt daran gedacht werde, dass Saatgut das mit den Wirkstoffen
Mesurol oder
Thiram gebeizt ist in dieser Saison
aufzubrauchen ist. Die weitere Zulassung ist noch offen bzw. bereits ausgelaufen.
Winterroggen: Der
Winterroggen schiebt überwiegend das vorletzte Blatt.
Braunrost findet man bis jetzt nur auf den alten Blättern. Eine Behandlung wird erst nötig, wenn der Braunrost auf den obersten Blättern zu sehen ist.
Sojabohnen: Ab sofort kann mit der Saat der
Sojabohnen begonnen werden. Zum
Herbizideinsatz verweisen wir auf den letzten Warndienst.
Achtung: Der Wirkstoff Chlorthalonil (Amistar Opti) verliert seine Zulassung. Somit wird uns der Wirkstoff nach Ablauf der Aufbrauchfrist nicht mehr zur Verfügung stehen. Über die Aufbrauchfrist werden wir Sie informieren sobald diese feststehen.
Tipp: Futterknappe
Betriebe sollten überlegen ob Getreide-GPS eine Möglichkeit wäre die Grundfutterversorgung sicherzustellen. Da auch bei der Verfütterung von mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Beständen Wartezeiten gelten, muss der Einsatz auf Beständen, die zur Silagegewinnung herangezogen werden könnten, rechtzeitig überlegt sein!
(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 22.04.2019)