Nach der Getreideernte ist der beste Zeitpunkt, für die sog.
Stoppelkalkung. Dann sind die Böden meistens tragfähig und der Kalk wird mit der Stoppelbearbeitung eingemischt. Kalk verbessert nicht nur die Effizienz der übrigen Nährstoffe, er bildet auch stabile Ton-Humus-Komplexe. Diese Böden neigen weniger zum Verschlämmen, trocknen schneller ab und erwärmen sich rascher. Gerste reagiert auf saure Böden empfindlicher als andere Getreidearten, deshalb ist es sinnvoll, eine Kalkung zur Wintergerste durchzuführen. Weitere Kulturen mit höheren pH-Wert-Ansprüchen sind Rüben, Raps und Leguminosen.
Um den eigenen Kalkbedarf festzustellen, sind
Bodenuntersuchungen notwendig. Grundsätzlich gilt: Je schwerer der Boden und je geringer der Humusgehalt, desto höher sollte der pH-Wert sein. Zu hohe pH-Werte (>7,2) können allerdings Spurenelemente festlegen. Die Gaben einer Erhaltungskalkung (Versorgungsstufe C) für drei Jahre liegen zwischen 12 dt/ha und 20 dt/ha CaO, je nach Bodenart und Humusgehalt. Bei zeitgleicher Stickstoffdüngung (Gülle, Mist oder mineralisch) keine Brannt- oder Mischkalke einsetzen, da es sonst zu N-Verlusten kommt. Auf leichten Böden sollte die Schwefel- und Magnesiumversorgung miteinbezogen werden.
(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 17.07.2020)