Da der ersehnte Regen in vielen Gebieten ausblieb, wurde der optimale Schnittzeitpunkt an vielen Standorten in Niedersachsen bereits erreicht, berichtet der Landvolk-Pressedienst.
Landwirte, die ihr Ackergras bislang noch nicht geerntet haben, werden sich in den nächsten Tagen sputen, um das wertvolle Grün noch vor dem Ährenschieben in die Silos zu bringen. Bis zu diesem Zeitpunkt rechnet Dr. Christine Kalzendorf von der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen noch mit einer guten Verdaulichkeit des Futters. Es wird sowohl in der Milchviehhaltung als auch in Biogasanlagen verwertet.
Das Ackergras wird meist im September nach der
Getreideernte, der Grünroggen etwas später nach der
Maisernte ausgesät. Weil die Flächen in vielen Regionen knapp geworden sind, versuchen immer mehr Landwirte durch diesen Winterzwischenfruchtanbau zusätzliches Futter zu gewinnen. „Das ist eine positive Entwicklung in der Fruchtfolge“, sagt Kalzendorf. Die Winterbegrünung der Flächen sei zudem ein sehr guter Erosions- und Grundwasserschutz.
Nach der Ernte des Ackergrases kann nun mit der Saatbettbereitung und der Aussaat des Maises begonnen werden. Außerdem geht es für die Landwirte mit der Grasernte auf dem Dauergrünland weiter. „Das wüchsige Wetter sorgt für gute Bedingungen, viele Landwirte planen den ersten Schnitt schon für Anfang Mai ein“, sagt Kalzendorf. Anders als das Ackergras befindet sich das Gras der Wiesen und Weiden noch im Stadium des intensiven Blattmasseaufbaus.
Die Bestände sind noch sehr jung, was neben der noch unzureichenden Struktur auch an den sehr hohen Proteingehalten deutlich wird. Der Deutsche Wetterdienst sagt für die nächsten Tage optimales Wachstumswetter voraus: Neben sonnigen Tagen werden weiterhin Niederschläge erwartet. (LPD)