2018/19 soll hingegen nach der Septemberschätzung des USDA wieder eine marginal defizitäre Rapsbilanz mit einer Produktion von 71,7 Mio. t und einem Verbrauch von 71,9 Mio. t bringen. In der EU-28 (Stand September 2018) soll Raps auf 6,86 Mio. ha angebaut worden sein.
Die
Erntemenge, die im April noch auf 22,6 Mio. t geschätzt wurde, wird von der
EU-Kommission noch mit 19,7 Mio. t angegeben. Im
Schnitt werden die Druschergebnisse um 10 bis 20 % niedriger eingeschätzt als im Vorjahr, wobei im Norden und Osten Deutschlands im Einzelfall auch von Ertragseinbußen von 50 % die Rede ist. In seiner sechsten
Ernteschätzung beziffert der
DRV die deutsche
Rapsernte auf 3,47 Mio. t (Vj. 4,27, -18,6 %).
Angesicht der schwachen Ernte in Deutschland und der EU bewegen sich die Terminmarktkurse (Nov18: 362 €/t) als auch die Erzeugerpreise (34 €/dt) auf erhöhtem Niveau seitwärts. Hemmend auf einen weiteren Preisanstieg wirkt die gute
Versorgung im Sojabereich, eine weltweit gute Pflanzenölversorgung (v.a. Palmöl) sowie die
Diskussion um
Biokraftstoffe in der EU. Denn die Verwertung von
Rapsöl im Biodieselbereich ist eine der tragenden Säulen für gute Rapspreise.
nsofern erweisen sich Importerleichterungen für argentinischen
Biodiesel, Erleichterungen im Bereich Treibhausgasminderungsquote für die Mineralölkonzerne (UER; Anrechnung von LPG und CNG) nicht stützend für die Rapskurse. Die Erzeugerpreise tendierten in den letzten Wochen leicht schwächer auf einem Niveau um 34 €/dt. Franko Mannheim notiert
Rapsschrot mit 23,80 bis 24 €/dt leicht schwächer. Gleiches gilt für Rapsöl (Raffinat) fob Hamburg.
Terminmarkt Raps
In der Septemberschätzung des USDA wird die Welt-Rapsbilanz 2018/19 als marginal defizitär beschrieben, nachdem im Jahr zuvor eine überschüssige Welt-Rapsbilanz verzeichnet wurde. Von Seiten der Sojaversorgung kommen preissenkende Signale. Hier wird von einer soliden Versorgung mit einer ebenfalls überschüssigen Bilanz für 2018/19 ausgegangen. In Summe könnte sich die schwache Ernte von Raps in Deutschland, aber auch in Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn kursstützend auswirken.
Mitte August konnte der Frontmonat Nov18 an der MATIF auf bis zu 384 €/t zulegen. Zwischenzeitlich hat sich aber die eher solide Versorgung im Ölsaatenkomplex wieder durchgesetzt. Aktuell notiert der Nov18 zwischen 362 und 372 €/t. Der Handelsstreit zwischen den USA und China trägt seinen Teil zur
Marktentwicklung bei.
China deckt sich derzeit vorwiegend aus Südamerika mit
Sojabohnen ein. Hinzu kommt eine solide Versorgung im Bereich der Pflanzenöle, die einer Kursrally nach oben im Wege steht. Auch von Währungsseite sind kaum Impulse zu erwarten. Aktuell kostet ein Euro rund 1,17 US-$. Insofern ist es eher fraglich, ob es den Rapskursen gelingt, sich in absehbarer Zeit nach oben zu befreien.