«Die Süßkirschbäume tragen weiß», sagte Andreas Jende vom Gartenbauverband Berlin-Brandenburg. Regional könnten aber auch einige Blüten die frostigen Nachttemperaturen nicht überstanden haben. Damit werde gerechnet. «Wir hoffen aber, dass alles weiter gut läuft», sagte er.
Auf der Obstplantage von Thomas Bröcker, Geschäftsführer des Obstbaubetriebes Apfelgalerie vor den Toren von Frankfurt (Oder), weht ein leichter Marzipanduft durch die Luft. «Das ist der charakteristische Duft der Blüten von Süßkirschen», sagte er. Nach erstem Augenschein ist in den Blüten ein kleiner grüner Punkt zu sehen: der befruchtete Stempel. Daraus entwickelt sich die künftige Kirsche.
20 Prozent Schäden an Blüten sieht Bröcker als noch normal an. «In manchen Jahren kam es durch Wetterunbilden zu 70 bis 80 Prozent weniger Blüten», sagte der Obstbauer. Nicht vergessen sei das Jahr 2019, als durch strenge Frühjahrsfröste ein Totalausfall der Obsternte verkraftet werden musste.
Es dürfe jetzt nicht zu kalt werden, sagte der Geschäftsführer des Gartenbauverbandes. Tagsüber Temperaturen zwischen 5 und 9 Grad wären optimal. Dann würden auch
Bienen, Hummeln und andere Insekten fliegen und ihren «Befruchtungsauftrag» erfüllen.
In dem
Betrieb von Bröcker stehen 30.000 Bäume. Nach den Süßkirschen, die er in etwa zwölf Sorten anbaut, blühen die Apfelbäume. Da bietet er 120 Sorten an. Später kommen Schattenmorellen, Aprikosen und Pflaumen dazu. Etwa ein Fünftel seiner Ernte verkauft er selbst, der Rest geht über die
Genossenschaft an den Handel in der Region Berlin und Brandenburg.