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10.11.2008 | 16:29 | Welt-Getreideernte 

Aktuelle Prognosen zur Welt-Getreideernte

Bonn - Jeden Monat veröffentlichen der Internationale Getreiderat (IGC) und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) ihre Einschätzungen zur weltweiten Versorgung mit Getreide.

Getreidehandel
(c) proplanta
Die jeweils aktuellen Prognosen finden Sie hier:


Welt/IGC: Welthandel mit Weizen nimmt zu

Der Internationale Getreiderat (IGC) korrigierte seine Angebots- und Nachfrageschätzung für Weizen erneut nach oben. In seinem am 30. Oktober veröffentlichten Bericht veranschlagt der IGC die weltweite Weizenernte 2008/09 auf 683 (Vorjahr: 610) Millionen Tonnen, 7 Millionen Tonnen höher als im Vormonat. Positiver wurden die Aussichten insbesondere für die EU, Nordamerika sowie die Schwarzmeerregion beurteilt.

Zugleich hob der Getreiderat die globale Verbrauchsschätzung gegenüber September um 5 Millionen Tonnen auf 651 (Vorjahr: 614) Millionen Tonnen an. Vor allem im Futtergetreidesektor wird aufgrund der besseren Verfügbarkeit von günstigem Weizen eine kräftige Zunahme erwartet. Der Handel mit Weizen legt voraussichtlich um 7 Millionen Tonnen auf 117 Millionen Tonnen zu. Dies ist nach Angaben des IGC in erster Linie eine Folge der stark steigenden Nachfrage des Irans und Saudi-Arabiens.


Welt-Maisbestände schrumpfen

Bei Mais wurde die Produktionsschätzung um 2 Millionen Tonnen auf 773 Millionen Tonnen angehoben, wobei Anhebungen für die EU und die Schwarzmeerregion Abwärtskorrekturen für Argentinien gegenüber stehen. Während der Maiseinsatz im Futtersektor zulasten von Weizen zurückgehen dürfte, wird der Verbrauch im US-Bioethanolsektor weiterhin als wachsend eingeschätzt.

Im laufenden Wirtschaftsjahr wird mit einem Einsatz von gut 100 Millionen Tonnen Mais in diesem Bereich gerechnet, das entspricht gut einem Drittel der US-Maisernte. Angesichts des Nachfrageüberhangs schrumpfen die weltweiten Maisbestände zum Schluss dieses Wirtschaftsjahres voraussichtlich auf 111 Millionen Tonnen, das entspricht dem niedrigsten Stand seit 5 Jahren.


Weizenfläche 2009 eingeschränkt

Mit Blick auf die Anbauentwicklung zur Ernte 2009 geht der IGC in einer ersten Einschätzung bei Weizen von einer Einschränkung um 1,8 Prozent auf 221 Millionen Hektar aus. Für die fünf bedeutendsten Exportländer (Australien, Argentinien, Kanada, EU und USA) wird sogar mit einem Rückgang um 2,6 Prozent auf 75,2 Millionen Hektar gerechnet. So sollen viele Erzeuger vor dem Hintergrund der enttäuschenden Weizenpreise auf Alternativen umgeschwenkt sein.

Die Vegetationsbedingungen für die Herbstaussaat waren in der EU indes recht günstig. Dies gilt auch für den Westen Russlands, wo Regen und milde Temperaturen für ein zügiges Auflaufen der Bestände gesorgt haben. In der Ukraine führten starke Regenfälle dagegen zu einer Verzögerung der Weizenaussaat.

Warmes, trockenes Wetter und ausreichende Bodenfeuchte hat in den meisten Teilen Chinas günstige Bedingungen geschaffen. In Indien und Pakistan läuft die Aussaat derzeit, es wird eine Ausdehnung der Weizenflächen erwartet. In vielen Regionen Nordafrikas bestehen aufgrund ergiebiger Regenfälle gute Bedingungen für die bevorstehende Aussaat. Zusätzliche Niederschläge sind jedoch in Marokko und Algerien erforderlich.


USDA: Weizenernte fast 70 Millionen Tonnen über Vorjahr

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) korrigierte seine Schätzung der Welt-Weizenernte 2008 erneut nach oben. Die Behörde geht nun von 680,2 (Vorjahr: 610,9) Millionen Tonnen aus, das sind vier Millionen Tonnen mehr als in der vorangegangenen Prognose.

Während die Schätzungen für Argentinien und Australien erneut leicht gesenkt wurden, fielen die Angebotsaussichten für Kanada, Russland, die Ukraine und die USA positiver aus als im September. Die Verbrauchsschätzung für 2008/09 wurde zugleich nur um 0,7 Millionen Tonnen auf 655,6 (Vj.: 618,1) Millionen Tonnen angehoben, so dass mit einer Erhöhung der Endbestände um 24,6 Millionen Tonnen auf 144,4 Millionen Tonnen gerechnet wird.

Der weltweite Handel mit Weizen wird nach USDA-Angaben 2008/09 erneut ausgeweitet. Vor allem Kanada, Australien, die EU, sowie die Schwarzmeerländer dürften ihre Marktanteile deutlich erhöhen.


Mais-Verbrauchschätzung angehoben

Die Erzeugung von Grob-/Futtergetreide veranschlagt das USDA mit 1.094,3 Millionen Tonnen rund 7,6 Millionen Tonnen höher als im Vormonat. Da zugleich jedoch die Verbrauchsschätzung in ähnlichem Maße angehoben wurde, hat sich an der Endbestandsprognose nur wenig geändert.

Die Ernteprognose für das mengenmäßig wichtigste Futtergetreide – Mais - wurden um gut 2 Millionen Tonnen auf 785,2 (Vj.: 791) Millionen Tonnen angehoben, maßgeblich zurückzuführen auf positivere Aussichten für die EU und die USA. Den weltweiten Maisverbrauch sieht das USDA nun bei 800,4 Millionen Tonnen, das wären 23,5 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Davon entfallen knapp 34 Prozent auf die USA und 20 Prozent auf China. (ZMP)
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