Die Aussaatfläche wurde um ca. 4 % ausgedehnt, so dass zur Ernte 2008 in Sachsen ca. 103.000 ha im Feld standen. Die
Wintergerste untermauert damit ihren hohen Stellenwert als Futtergetreide für den eigenen Betrieb als auch für die Vermarktung.
Neben den Parametern Ertrag und Qualität sind weitere wichtige Eigenschaften mit zum Teil erheblichen Sortenunterschieden, wie die Winterfestigkeit, die Krankheitsanfälligkeit, die Standfestigkeit sowie das Halm- und Ährenknicken bei der Sortenwahl und Bestandesführung zu beachten. Risikominimierung ist durch eine ausreichende Sortenvielfalt zu gewährleisten, die einseitige Risiken begrenzt. Im Fokus sollten immer die kritischen Faktoren eines Standortes stehen, die das Ergebnis am stärksten negativ beeinflussen können.
Im Rahmen der Landessortenprüfungen des LfULG wurden auf Lö-, V- und D Standorten die Erträge des Vorjahres nicht ganz erreicht. Einzelne Versuchsstandorte, wie z. B. Pommritz und Forchheim fuhren aber sehr hohe Erträge ein. Am für die Vermarktung erforderlichen Hektolitergewicht mangelte es teilweise auf den leichten D-Standorten. Diesen Qualitätsaspekt sollten Vermarktungsbetriebe bei der Sortenwahl im Auge behalten. Die Sortenempfehlungen für die sächsischen Anbaugebiete lauten:
Mehrzeilige Sorten
Lö-Standorte: Fridericus, Alinghi, Lomerit, Laverda,
Highlight 1), Leibniz 1) 2)
D-Standorte: Lomerit, Fridericus, Laverda , Alinghi
V-Standorte: Fridericus, Alinghi, Lomerit
Highlight 1), Leibniz 1)
Zweizeilige SortenLö-Standorte: Campanile, Finesse, Cantare 2)
D-Standorte: Campanile, Finita, Passion
V-Standorte: Campanile, Emily, Finesse
Cantare 1), Sabine F 1)
Winterbraugerste
Wintmalt, Malwinta
1) vorläufige Empfehlung 2) Empfehlung für Lö-Ackerebene
Die optimale Saatzeitspanne der Wintergerste liegt in der 37. bis 38. Kalenderwoche. Späte Saaten (bis Anfang Oktober) bewirken im Folgejahr einen Ertragsabfall. Die optimale Saatmenge beträgt ca. 270 Körner pro Quadratmeter, auf V-Standorten ca. 330 und in den höheren Lagen ca. 370. Bei ungünstigen Saatbedingungen sollte die Aussaatmenge entsprechend erhöht werden.
Quelle: Dr. Pößneck, M. Sacher / LFL-Saschen