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20.05.2008 | 06:54 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Düngung von Chinaschilf (Miscanthus sinensis)

Dresden - Die Düngung der ausdauernden Energiepflanze Miscanthus findet wie bei allen anderen Kulturarten auch, unter Berücksichtigung der Düngeverordnung und der mit ihr verbundenen Restriktionen und gesetzlichen Vorgaben für Grund- und Stickstoffdüngung statt.

Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
(c) proplanta
Die Grunddüngung mit Kalium, Phosphor und Magnesium in Miscanthusbeständen erfolgt auf Basis des geschätzten Entzuges durch den Pflanzenbestand. In der Broschüre „Umsetzung der Düngeverordnung“ der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft werden für Miscanthus folgende Nährstoffgehalte in der Frischmasse (80 % TS) veranschlagt: 0,12 kg P2O5, 0,60 kg K2O und 0,25 kg MgO je dt Frischmasse.

Durch Multiplikation der Nährstoffgehalte mit dem zu erwartenden Ertrag lässt sich der mögliche Nährstoffentzug durch den Pflanzenbestand errechnen. Für Miscanthus ist je nach Standortbedingungen mit einer Ertragsspanne ab drittem Standjahr von 80 bis 200 dt TM/ha zu rechnen.

Neben diesem Nährstoffentzug müssen bei der Grunddüngung die aktuellen Nährstoffgehalte des Bodens durch Zu- oder Abschläge berücksichtigt werden. Die Zu- und Abschläge variieren in Abhängigkeit von der Bodengruppe des zu düngenden Standortes. Die Grunddüngung erfolgt aus technologischen Gründen nach der Ernte und vor dem Wiederaustrieb im Zeitraum Februar-März. Eine Vorratsdüngung ist möglich, hierbei gilt zu beachten, dass all zu hohe Kaliumgaben die Gefahr von Salzschäden in sich bergen. Bei der Ausbringung des Düngers müssen in jedem Fall die Rhizome der Miscanthuspflanzen geschont werden.

Die Stickstoffdüngung orientiert sich anders als die Grunddüngung am Sollwert Dieser Sollwert kann in Abhängigkeit vom Nmin-Gehalt des Bodens, des Ertragsniveaus, der Wasserversorgung, der Sortenwahl und der Bodenart deutlich modifiziert werden, so dass unter Berücksichtigung der individuellen Umstände eine Spanne für die N-Düngung von 40 bis 80 kg N/ha nach dem Etablierungsjahr resultieren kann. Empfohlen wird eine N-Düngung von 60 bis 80 kg N/ha ab zweitem Standjahr.

Auf guten Böden (Schwarzerden etc.) ist die ertragssteigernde Wirkung der Stickstoffdüngung bedingt durch hohe N-Mineralisationsraten des Bodens gering. Die Stickstoffdüngung dient hier hauptsächlich zur Förderung der Strohrotte. Bisher ist zur N-Düngung der verschiedenen Sorten wenig bekannt, so dass genaue Empfehlungen für die N-Düngung gezielt beim Züchter bzw. Sorteninhaber zu erfragen sind. Die Ausbringung der Stickstoffdüngung erfolgt vor dem Wiederaustrieb, wobei die Rhizome zu schonen sind.

Quelle: Dr. Röhricht, Freydank / LFL-Sachsen
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