Durch intensiven Kontakt zwischen Boden und Stroh wird zudem eine zügige Strohrotte eingeleitet. Die dafür notwendige
Bodenbearbeitung sollte in mehreren Schritten durchgeführt werden. Der erste Arbeitsgang muss flach (bis 5 cm) erfolgen. Insbesondere bei großen Strohmengen und nachfolgendem Winterraps, sollten sich zwei weitere Arbeitsgänge anschließen. Dabei ist das Häckselstroh schrittweise bis in eine Tiefe von 15 cm einzuarbeiten. Bei ausreichender Bodenfeuchte kann bereits in den Sommermonaten der Strohabbau beachtlich sein. Eingeschränkt wird die Aktivität der Mikroorganismen unter Umständen durch ein begrenztes Angebot an pflanzenverfügbarem Stickstoff. Dann ist abzuwägen, ob und in welchem Umfang ein N-Ausgleich im Herbst erfolgen muss.
Nach der Strohdüngung zeigen die auflaufenden jungen Pflanzen schnell einmal N-Mangel. Häufig findet sich jedoch unterhalb des mit dem Stroh vermischten Bodens ausreichend pflanzenaufnehmbarer Stickstoff. Den jungen Pflanzen ist deshalb Zeit für die Erschließung tieferer Schichten zu geben. Bleibt die Entwicklung z.B. beim
Winterraps längere Zeit hinter den Erwartungen zurück, lässt sich Ende September mit einer N-Gabe von etwa 40 kg/ha immer noch Abhilfe schaffen. In welchem Umfang durch den Strohabbau pflanzenverfügbarer Stickstoff immobilisiert wird, hängt im Wesentlichen von dem C/N-Verhältnis ab. In Abhängigkeit vom Ertrags- und N-Düngungsniveau finden sich große Unterschiede, so dass keine pauschalen Empfehlungen zum N-Ausgleich gemacht werden können. Neben der ausgebrachten und mit dem Ertrag abgefahrenen N-Menge, lassen sich auch aus dem Rohproteingehalt im Korn Rückschlüsse auf den N-Gehalt im Stroh ziehen. Ein Rohproteingehalt unter 12 % lässt in der Regel eine weite C/N-Relation (>90) im Stroh erwarten. Hohe Gehalte (>14 %) sind mit einer deutlichen Verengung dieses Verhältnisses verbunden und unter diesen Bedingungen finden sich im Boden wesentlich höhere Nmin-Reste.
Quelle: Dr. Schliephake / LfULG Sachsen