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10.05.2008 | 07:12 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Pflanzenschutz in Getreide

Dresden - In der Wintergerste sind standort- und sortenspezifisch Mehltau, Zwergrost, Rhynchosporium und Netzflecken vorhanden. Der optimale Behandlungszeitraum bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes ist ab BBCH-Stadium 37-49 (alle Blätter vorhanden) erreicht.

Pflanzenschutz in Wintergerste
(c) proplanta
Wenn im Bestand die 3 oberen Blätter noch frei von Krankheiten sind, kann der Fungizideinsatz noch etwas hinausgezögert werden. Eine Reduzierung der Aufwandmenge ist bei geringem Krankheitsdruck und ertragsschwächeren Standorten auf 70 - 80 % möglich.
Im Winterroggen sollte weiterhin auf den Braunrost geachtet werden. Dieser ist vielerorts bereits stärker vertreten. Neben Braunrost ist örtlich auch Rhynchosporium stärker vorhanden. Der optimale Behandlungszeitraum gegen Braunrost ist ab BBCH- Stadium 47 - 61 erreicht. Zu beachten ist, dass die Hybridsorten krankheitsanfälliger sind.

Durch die feuchte Witterung konnte sich im Winterweizen Septoria tritici weiter ausbreiten. Bei unbehandelten Schlägen zeigen Infektionswellen von Mitte April jetzt auf den 3. sichtbaren Blättern die Symptome. Im Einzelfall wurde Gelbrost in der Sorte Akteur in Ostsachsen festgestellt. Kontrollen in anfälligen Sorten (z.B. Akteur, Hybnos 1, Leiffer) sind unbedingt erforderlich. Maßnahmen sind bei dieser Krankheit sofort einzuleiten (Fungizide gegen Gelbrost u.a.: Opus Top, Matador, Alto 240 EC, Pronto Plus).

Witterungsbedingt ist mit einer zunehmenden Schadwirkung von Ackerschnecken in den Saaten dieses Frühjahres zu rechnen. Kontrollieren Sie insbesondere in den empfindlichen Kulturen (z.B. Zuckerrüben) Ihre Bestände mit den üblichen Methoden (auslegen nasser Säcke oder von Schneckenfolien und ggf. Köderung, bevorzugt mit Eisen-III-phosphat-haltigen Mitteln).

Nach dem Auflaufen der Leguminosenbestände ist eine sofortige Kontrolle auf den Befall mit dem Blattrandkäfer notwendig. Bei anhaltender trockener und auch kühler Witterung kann es durch verzögertes Wachstum der Pflanzen zu stärkeren Schädigungen durch den Käfer kommen. Das Schadbild zeigt sich in Form bogenförmiger Fraßstellen an den Blatträndern, die nur wenig tief in die Blattspreite hinein reichen. Eine Bekämpfung ist bis zum 6-Blattstadium sinnvoll. Der Bekämpfungsrichtwert ist erreicht, wenn 50 % der Pflanzen (bis BBCH 16) Fraßsymptome aufweisen oder > 10 % der Blattflächen abgefressen sind.

Quelle:  Dr. Michael Kraatz / LFL-Sachsen
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