Ab der dritten Julidekade wurde von mehreren Praxisschlägen Krautfäulebefall gemeldet. Insbesondere auf unbehandelten Flächen stieg der Befall im weiteren Verlauf stark an. Mit Beginn der natürlichen Abreife setzt der optimale Termin für die Krautabtötung in den Kartoffelbeständen ein. Bei starker Laubbildung bietet die Kombination aus Schlegeln und nachfolgender Spritzung bzw. eine Splitting-Behandlung Vorteile. Zwischen Krautabtötungstermin und Ernte sind ca. 2 - 3 Wochen erforderlich damit sich schalenfeste, relativ beschädigungsunempfindliche Knollen ausbilden können. Ein Wiederaustrieb ist unbedingt zu vermeiden, um Spätinfektionen mit Virosen zu verhindern.
Die feucht-warme Witterung der letzten Woche hat in Zuckerrüben die Ausbreitung von Blattkrankheiten wie Cercospora und regional Echtem
Mehltau stark gefördert. Im Rahmen des Monitorings auf Blattkrankheiten wurde Anfang August auf den ersten Schlägen neben Cercospora auch der Echte Mehltau festgestellt. Mehltau kann mit Fungiziden ausreichend bekämpft werden, vorausgesetzt er wird zu Befallsbeginn erfasst. Wichtig ist, dass Präparate mit einer stärkeren Mehltauwirkung, wie z.B. Spyrale oder Juwel, eingesetzt werden. Intensive und kontinuierliche Bestandeskontrollen sind auf den Zuckerrübenflächen unbedingt zu empfehlen.
Nach den regional auftretenden Niederschlägen der letzten Wochen ist in prädestinierten Gebieten eine Zunahme des Auftretens von Ackerschnecken zu beobachten. Deshalb ist im Vorfeld der Herbstaussaat darauf zu achten, mit geeigneten ackerbauliche Maßnahmen einer unnötigen Vermehrung der Ackerschnecken vorzubeugen. Dazu sollte Ausfallraps und Ausfallgetreide durch eine gründliche Stoppelbearbeitung beseitigt werden.
Im weiteren Verlauf bietet ein gut rückverfestigtes und klutenarmes Saatbett den Schnecken weniger Unterschlupfmöglichkeiten und schränkt ihre Entwicklung du Ausbreitung dadurch deutlich ein. Mit der Überwachung ist spätestens nach dem Auflaufen der Neusaaten von Winterraps- und -getreide zu beginnen. Zur Befallsermittlung sind beköderte Schneckenfolien, feuchte Jutesäcke oder Bretter auszulegen. In den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden sind die vorwiegend nachtaktiven Tiere an den Feldrändern am besten sichtbar. Erfolgreich sind die Schäden letztendlich nur durch eine Kombination ackerbaulicher und chemischer Maßnahmen (Streuen eines Schneckenpräparates) zu begrenzen.
Quelle: Dr. Kraatz / LFL-Sachsen