Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

11.08.2008 | 07:28 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Pflanzenschutz in Kartoffel und Zuckerrübe

Dresden - In Kartoffeln ist witterungsbedingt bei den spätreifenden Sorten weiterhin auf Krautfäule achten.

Aktueller Rat: Pflanzenschutz in Kartoffeln
(c) proplanta
Ab der dritten Julidekade wurde von mehreren Praxisschlägen Krautfäulebefall gemeldet. Insbesondere auf unbehandelten Flächen stieg der Befall im weiteren Verlauf stark an. Mit Beginn der natürlichen Abreife setzt der optimale Termin für die Krautabtötung in den Kartoffelbeständen ein. Bei starker Laubbildung bietet die Kombination aus Schlegeln und nachfolgender Spritzung  bzw. eine Splitting-Behandlung Vorteile. Zwischen Krautabtötungstermin und Ernte sind ca. 2 - 3 Wochen erforderlich damit sich schalenfeste, relativ beschädigungsunempfindliche Knollen ausbilden können. Ein Wiederaustrieb ist unbedingt zu vermeiden, um Spätinfektionen mit Virosen zu verhindern.

Die feucht-warme Witterung der letzten Woche hat in Zuckerrüben die Ausbreitung von Blattkrankheiten wie Cercospora und regional Echtem Mehltau stark gefördert. Im Rahmen des Monitorings auf Blattkrankheiten wurde Anfang August auf den ersten Schlägen neben Cercospora auch der Echte Mehltau festgestellt. Mehltau kann mit Fungiziden ausreichend bekämpft werden, vorausgesetzt er wird zu Befallsbeginn erfasst. Wichtig ist, dass Präparate mit einer stärkeren Mehltauwirkung, wie z.B. Spyrale oder Juwel, eingesetzt werden. Intensive und kontinuierliche Bestandeskontrollen sind auf den Zuckerrübenflächen unbedingt zu empfehlen.

Nach den regional auftretenden Niederschlägen der letzten Wochen ist in prädestinierten Gebieten eine Zunahme des Auftretens von Ackerschnecken zu beobachten. Deshalb ist im Vorfeld der Herbstaussaat darauf zu achten, mit geeigneten ackerbauliche Maßnahmen einer unnötigen Vermehrung der Ackerschnecken vorzubeugen. Dazu sollte Ausfallraps und Ausfallgetreide durch eine gründliche Stoppelbearbeitung beseitigt werden.

Im weiteren Verlauf bietet ein gut rückverfestigtes und klutenarmes Saatbett den Schnecken weniger Unterschlupfmöglichkeiten und schränkt ihre Entwicklung du Ausbreitung dadurch deutlich ein. Mit der Überwachung ist spätestens nach dem Auflaufen der Neusaaten von Winterraps- und -getreide zu beginnen. Zur Befallsermittlung sind beköderte Schneckenfolien, feuchte Jutesäcke oder Bretter auszulegen. In den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden sind die vorwiegend nachtaktiven Tiere an den Feldrändern am besten sichtbar.  Erfolgreich sind die Schäden letztendlich nur durch eine Kombination ackerbaulicher und chemischer Maßnahmen (Streuen eines Schneckenpräparates) zu begrenzen.

Quelle: Dr. Kraatz / LFL-Sachsen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Der richtige Zeitpunkt für Wachstumsregler in Wintergetreide

 Gräserbekämpfung in Sommergetreide mit dem Striegel?

 Regional empfohlene Feldarbeiten

 Schneckenbefall in Zuckerrüben jetzt kontrollieren!

 Getreide - Einzelne Flächen zeichnen Virusbefall

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus