Erst bei über 15 Kohltriebrüssler je Gelbschale in 3 Tagen bzw. über 5 Stängelrüssler je Gelbschale in 3 Tagen (Gelbschale mit Gitter-Abdeckung!) sollten Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen. Treten bereits zusätzlich mehrere
Rapsglanzkäfer pro Pflanze auf, sind vorzugsweise die Mittel Talstar, Mavrik oder Trebon geeignet. Beim Einsatz von Trebon ist zu beachten, dass dieses Mittel als bienengefährlich (B1) eingestuft ist. Es darf nicht auf blühende oder von
Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter. Andere wirksame Mittel gegen Starkbefall von Rapsglanzkäfern (z.B. Organophosphorverbindungen wie Reldan und Pyrinex - B1 Präparate = bienengefährlich!) haben für die Saison 2009 eine Genehmigung erhalten.
Verbreitet werden sich in diesem Jahr die Insektizidmaßnahmen aufgrund des späteren Zufluges der
Schädlinge mit den Phoma- oder Wachstumsreglermaßnahmen kombinieren lassen. Empfohlen wird eine Behandlung bei erhöhter Lagergefährdung, bei hohem Stickstoffniveau, für wenig standfeste Sorten und bei erhöhtem Krankheitsbefall bzw. bei lückigen Beständen. Die Frühjahrsbehandlung im
Winterraps mit Folicur bzw. Caramba im BBCH 39 bis 55/57 ab einer Wuchshöhe von 30 cm hat neben der Krankheitsbekämpfung (Phoma lingam) vor allem wachstumsregulatorische Effekte. Als reiner
Wachstumsregler steht auch Moddus zur Verfügung. Zur Bekämpfung von Phoma-Befall im Frühjahr ist außerdem Cantus Gold zugelassen.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen