Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

05.08.2008 | 06:34 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Rapsaussaat 2008

Dresden - Gerade weil der Raps in vielen Betrieben eine der tragenden Säulen ist, sind Fruchtfolgeaspekte aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zu beachten.

Rapsaussaat 2008
(c) proplanta
Es sollte unbedingt auf die empfohlene, mindestens dreijährige Anbaupause geachtet werden. Eine weitere Verengung der Fruchtfolge ist unbedingt zu vermeiden, um Ertragsdepressionen vorzubeugen.
Bei konservierender Bestellung von Raps nach Getreide ist beim Drusch der Getreidevorfrucht auf kurze Stoppeln und auf kurze Häcksellängen (ideal: 2 - 5 cm, scharfe Häckselmesser!) sowie auf eine sehr gleichmäßige Spreu- und Strohverteilung zu achten (Leitbleche!). Zu prüfen ist der Hochschnitt bei Getreidevorfrucht mit anschließendem Mulchereinsatz. Dies sorgt für eine gleichmäßige Strohverteilung und kurze Häcksellängen als Voraussetzung für eine störungsfreie Rapsmulchsaat mit und ohne vorhergehende Pflugfurche.

Die diesjährig frühe Ernte der Getreidevorfrucht kann zur wirksamen Bekämpfung von Ausfallsamen, Unkräutern und Ungräsern vor der Rapsaussaat genutzt werden. Durch eine solide Rückverfestigung der Bodenoberfläche wird die Keimung von Ausfallsamen gefördert. Sie beseitigt gleichzeitig Hohlräume, die als Unterschlupf für Schnecken dienen. Aufgelaufenes Ausfallgetreide sollte am besten chemisch vor der Rapsaussaat beseitigt werden, um nicht durch Bodenbearbeitung neue Samen zur Keimung anzuregen und den Wasservorrat des Bodens zu schonen.

Kurz gehäckseltes und gleichmäßig eingemischtes Stroh ermöglicht zur Rapsmulchsaat eine flache Grundbodenbearbeitung. So lassen sich Wasser, Arbeitszeit, Energie und damit Kosten einsparen. Gleichzeitig wird ein Erd-Strohgemisch hergestellt, welches die Rapskeimung nicht hemmt. Auf Mulchsaatflächen ist meist keine zusätzliche Saatbettbereitung erforderlich, denn Mulchsägeräte arbeiten auch bei gröberer Bodenstruktur störungsfrei.

Wird zu Raps gepflügt, sollte die Pflugfurche rechtzeitig vor der Rapsaussaat erfolgen, da Raps ein gut abgesetztes Saatbett verlangt. Gewissenhafte Stoppelbearbeitung vermeidet Strohmatten in der Pflugfurche. Ein zu feines Saatbett ist aufgrund der erhöhten Verschlämmungs- und Erosionsgefahr zu vermeiden. Unter trockenen Saatbettbedingungen verbessert ein Walzengang den Bodenschluss und damit den Feldaufgang bei Raps. Auf erosionsgefährdeten Ackerflächen sollte der Raps in Mulchsaat bestellt werden.

Häufige Ursache für ungleich auflaufende Rapsbestände ist eine falsche Aussaattiefe. Entweder fehlt bei zu flacher Ablagetiefe oder bei Aussaat in einen zu lockeren Saathorizont der Wasseranschluss oder der Raps wird zu tief gesät. Je nach den vorherrschenden Umwelt- und Standortbedingungen ist eine Saatgutablagetiefe von 1 bis 3 cm anzustreben.


Quelle: M. Zimmermann, Dr. Grunert / LFL-Sachsen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Raps in Vollblüte

 Ungewöhnlich frühe Rapsblüte in Niedersachsen

 Rapsblüte beginnt zwei Wochen vor der Zeit

 Raps steht in voller Blüte

 Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken