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28.04.2011 | 07:39 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Striegeln im Sommergetreide und Körnerleguminosen

Dresden - Striegeln ist der grundlegende Arbeitsgang im Ökologischen Landbau, um Unkraut auf der gesamten Ackerfläche effizient zu regulieren.

Praxis-Tipp mechanische Unkrautregulierung
Auf den Feldern sind noch späte Einsätze im Sommergetreide und in Körnerleguminosen möglich. Befindet sich das Getreide in einem Wachstumsstadium mit mehr als drei Blättern kann mit geringem Schadensrisiko für den Kulturpflanzenbestand, durch das Zuschütten mit Boden, gestriegelt werden.

Sommertriticale und Sommerweizen ertragen es ohne nennenswerte Ertragseinbußen, wenn sie bis zu 20 % mit lockerer Erde leicht bedeckt zu werden. Hafer und vor allem Gerste sind empfindlicher. Bei diesen Getreidearten empfiehlt es sich, das Abdecken mit Boden unter 10 % zu halten.

Ziel muss es auf jeden Fall sein, Unkräuter im Keimblattstadium oder beim Erscheinen der ersten Laubblätter zu bearbeiten. Größere Unkrautpflanzen lassen sich mit dem Striegel weder entwurzeln noch mit Boden endgültig verschütten. Die letzten Pflegemaßnahmen im Getreide, lassen sich auch noch im Schossen anbringen. Zu diesem späten Zeitpunkt werden einzelne kletternde Wildpflanzen, wie Wickenarten oder das Klettenlabkraut, von den Striegelzinken erfasst, abgerissen oder zu flach auf den Boden gezogen. Damit bleiben gute Ernteverhältnisse erhalten und die Vermehrungsrate der zu Boden gerissenen Unkräuter vermindert. Bei dieser Arbeit müssen die Striegelzinken den Ackerboden nicht unbedingt berühren.

Körnerleguminosen erweisen sich gerade in ihrer Jugendentwicklung bis zum Wachstumsstadium mit zwei Blattpaaren als robust. In dieser Zeit können sie sich schnell wieder befreien, wenn sie beim Striegeln verschüttet wurden. Ackerbohnen und Erbsen regenerieren sogar einen abgebrochenen Haupttrieb. Allerdings benötigen die Vorgänge des Erneuerns Vegetationszeit, so dass bei zu rigorosem Striegeln mit Ertragsverlusten kalkuliert werden muss. Bei 10 % bis 20 % verschütteten Kulturpflanzen sind noch keine Ertragsverluste zu erwarten. Es überwiegen die Vorteile des Striegelns.

Das Ende der Pflegeperiode tritt bei den Erbsen spätestens mit Beginn des Verrankens ein. Dann werden die Erbsenpflanzen vom Striegel umgerissen und beim Wiederaufrichten geht Wuchshöhe verloren, was die Konkurrenzkraft gegen das Unkraut mindert und beim Drusch nachteilig ist. Ackerbohnenbestände können bis 20 cm Wuchshöhe gestriegelt werden, solange die Pflanzen dabei senkrecht stehen bleiben. Später unterdrücken die Bohnen das Unkraut durch ihren hohen und dichten Wuchs ausreichend.

Quelle: M. Hänsel / LfULG Dresden
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