Der Fraß ist leicht an den kreisrunden Löchern an den ersten Laubblättern zu erkennen. Der Hauptschaden wird aber durch die Larven verursacht. Durch den Fraß der Larven können die Pflanzen leichter auswintern. Außerdem bieten die Einbohrstellen zusätzliche Angriffspunkte für pilzliche Erreger. Ein Aufstellen von
Gelbschalen wird unbedingt empfohlen. Mit Hilfe der Gelbschalen kann das Auftreten beobachtet und kontrolliert werden.
Für den
Rapserdfloh gelten folgende Bekämpfungsrichtwerte: 01.09. bis 20.09.: > 75 Käfer/Gelbschale; 21.09. bis 31.10.: > 50 Käfer/Gelbschale in 10 Tagen; oder BBCH 11-14: im Bestand: > 10 % Lochfraß (Blattfläche)
Eine wichtige Maßnahme zur Überwachung der Infektionen durch Weißstängeligkeit in
Winterraps ist die Anlage von Sklerotien-Depots. Die Sklerotien (schwarze Dauerkörper) müssen zuvor aus den Rapsstoppeln gesammelt und trocken und kühl aufbewahrt werden. Für die Depotanlage sollten bevorzugt gefährdete Schläge mit einer engen
Fruchtfolge bezüglich
Sclerotinia anfälliger Kulturen (neben Raps z.B. auch Sonnenblumen, Senf, Stoppelrüben, Klee, Erbsen) gewählt werden. Nach der Aussaat des Winterrapses sollten pro Schlag 1 - 2 Depots angelegt werden. Dazu werden auf einer ca. 30 x 20 cm großen Fläche ca. 20 - 30 Sklerotien in einer Tiefe von 1 - 2 cm in der Erde vergraben. Die Fläche sollte so markiert werden, dass sie im Frühjahr wieder aufgefunden und kontrolliert werden kann (Holz- oder Kunststoffkiste ohne Boden). Zusätzlich können Depots auch auf Vorjahresrapsschlägen angelegt werden.
Ab Anfang April sollten die Depots etwa 1- bis 2-mal wöchentlich auf das Vorhandensein von Apothezien (kleine, braune, pilzförmige Fruchtkörper) kontrolliert werden. Haben die ersten Apothezien einen Durchmesser von ca. 8 mm erreicht, muss mit dem Ausschleudern der Sporen gerechnet werden. Im Zusammenhang mit dem Blütenblattfall und der entsprechend feuchten Witterung kann dieses zu einer Infektion mit Weißstängeligkeit führen.
Weiterhin sollten in den auflaufenden Rapssaaten die Kontrollen zum Ackerschnecken- und Feldmausauftreten nicht vernachlässigt werden.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen