Ein hohes Infektionsrisiko ist in dieser Zeit bei Vorherrschen von wechselfeuchter Witterung, d.h. nach Niederschlägen von 2 mm, Gewitterregen oder verstärkter Taubildung (Blattnässe) im Zusammenhang mit Temperaturen von > 15 bis 20 °C gegeben. Ein längerer Blühverlauf bzw. eine langsame Abblüte erhöhen das Befallsrisiko ebenfalls.
Nach wie vor gilt, dass ackerbauliche Maßnahmen zur Herabsetzung der Befallsgefährdung am wirkungsvollsten sind. Besonders befallsgefährdet sind Weizenschläge mit Mais- oder Getreide-Vorfrucht, mit pflugloser bzw. unzureichend rottefördernder Bodenbearbeitung sowie der Anbau stärker anfälliger Sorten. Das Infektionsrisiko erhöht sich zudem erheblich, wenn diese Voraussetzungen parallel vorliegen. Über eine Fungizidbehandlung ist schlagspezifisch zu entscheiden. Dabei ist auch die Anbaukonzentration des Maises im Betrieb, insbesondere das Vorhandensein von Maisstoppeln auf der Bodenoberfläche auf den umliegenden Flächen zu berücksichtigen.
In Kartoffeln hat die wechselhafte Witterung der letzten Tage mit regional sehr unterschiedlich starken Niederschlägen ein Ansteigen der Infektionsgefahr durch die Krautfäule (Phytophthora infestans) bewirkt. Derzeit prognostiziert das Prognosemodell Simphyt 1 mit Stand vom 28.05. noch für alle Wetterstationen und relevanten Auflaufklassen keinen Spritzstartbeginn. Bei anhaltend wechselfeuchter Witterung ist in den nächsten Tagen regional mit den ersten Spritzstartterminen zu rechnen. Kontrollieren Sie deshalb weiterhin die Kartoffelschläge auf Primärherde bzw. Frühinfektionen. Nutzen Sie auch den Krautfäulewarndienst im Internet mit den aktuellen Prognoseergebnissen und dem Befallsmonitoring unter
www.isip.de.
Quelle: LFL-Sachsen / Dr. Kraatz