Die anhaltende feucht-warme Witterung ist auch weiterhin für eine Krankheitsentwicklung förderlich.
Nach wie vor gilt, dass ackerbauliche Maßnahmen zur Herabsetzung der Befallsgefährdung am wirkungsvollsten sind. Besonders befallsgefährdet sind Weizenschläge mit Mais- oder Getreide-Vorfrucht, mit pflugloser bzw. unzureichend rottefördernder Bodenbearbeitung sowie der Anbau stärker anfälliger Sorten. Das Infektionsrisiko erhöht sich zudem erheblich, wenn diese Voraussetzungen parallel vorliegen. Bei Infektionsbedingungen - wechselfeuchte Witterung, d. h. nach Niederschlägen von mehr als 2 - 4 mm (Gewitterregen) bzw. starker Taubildung im Zusammenhang mit Temperaturen von über >= 15 bis 20°C sowie bei langer Blattnässedauer - ist über eine Fungizidmaßnahme in der Blüte zu entscheiden. Insbesondere für gefährdete Schläge aufgrund der Vorbedingungen (Mais- bzw. Weizenvorfrucht mit Stoppelresten auf der Bodenoberfläche, anfällige Sorten) besteht erhöhte Infektionsgefahr. Die Entscheidung über eine Fungizidbehandlung in der Blüte ist in Abhängigkeit von der Risikobelastung des Schlages und der Witterung vor Ort zu treffen. Bei der Wahl der Präparate ist zu beachten, dass die volle Aufwandmenge eines fusariumwirksamen Fungizids eingesetzt werden muss. Ebenfalls ist auf eine gute Benetzung der Ähren durch ausreichend Wasseraufwandmenge zu achten.
In Kartoffeln hat die wechselhafte Witterung der letzten Tage mit regional sehr unterschiedlich starken Niederschlägen ein Ansteigen der Infektionsgefahr durch die Krautfäule (
Phytophthora infestans) bewirkt. Derzeit prognostiziert das Prognosemodell Simphyt 1 Spritzstartbeginn für die bis 20.05. aufgelaufenen Kartoffelbestände. Kontrollieren Sie deshalb weiterhin die Kartoffelschläge auf Primärherde bzw. Frühinfektionen. Nutzen Sie auch den Krautfäulewarndienst im Internet mit den aktuellen Prognoseergebnissen und dem Befallsmonitoring unter
www.isip.de.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen