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17.06.2012 | 10:30 | Algenbekämpfung 

Algen im Gartenteich bekämpfen

Stuttgart/Hohenheim - In den Sommermonaten häufen sich die Sorgen und Nöte der Teichbesitzer.

Fadenalgen im Gartenteich
(c) proplanta
Insbesondere neu angelegte Gartenteiche grünen und blühen häufig mit Algen. Verursacht wird dies in erster Linie durch zu hohe Nährstoffgehalte, ungünstige Wasserhärte und zu starker Erwärmung des Wassers. Andererseits gehören Algen zu einem natürlichen Gleichgewicht und in naturnahe Wassergärten.


Doch wo kommen die Nährstoffe her?

• Zu hohe Nährstoffgehalte und zu hohe Karbonat
  Härte im Leitungswasser (zur Befüllung des
  Teiches)

• Nach langen Trockenperioden kann das zum
  Nachfüllen gesammelte Regenwasser
  nährstoffreich sein

• Brunnenwasser kann viele Nährstoffe enthalten

• Falsche Erde zur Bepflanzung des Gewässers

• Zu früher oder zu hoher Fischbesatz

• Nährstoffeintrag durch Fütterung der Fische

• Aus gedüngten Flächen in der Nähe können bei Regen Nährstoffe einfließen

• Laubeintrag im Herbst

• Abgestorbene Pflanzenteile im Teich

• Der Nährstoffeintrag durch den Pollenflug im Frühjahr ist nicht unerheblich

• Zu geringer Pflanzenbewuchs


Algenbekämpfung durch Wasserpflanzen

Fadenalgen und kissenförmige Algen lassen sich mit einem Stock, einem Kescher oder einem Laubrechen leicht und mit etwas Ausdauer aus dem Teich fischen. Schwebealgen hingegen trüben das Wasser und lassen sich nicht so einfach entfernen. Technische Mittel, wie Teichpumpen mit Mehrkammern-Außenfilter und UV-Lampe sind sehr effektiv, doch nicht jeder möchte in so viel Technik investieren.

Obwohl alle Wasserpflanzen gewissermaßen den Teich klären, sind es in erster Linie die Unterwasserpflanzen, die durch den direkten Entzug der Nährstoffe aus dem Wasser den Löwenanteil bei der Gewässerreinigung beitragen. Dazu zählen beispielsweise die Wasserfeder (Hottonia palustris) und das Raue Hornblatt (Ceratophyllum demersum).

 
Schwertlilie - Rohrkolben - BinsenBild vergrößern
Rohkolben, Schwertlilie und Binsen sollten in keinem Teich fehlen, da sie eine stark klärende Wirkung besitzen.

Aber auch freischwimmende Schwimmblattpflanzen, wie Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), die Krebsschere (Stratiotes aloides) und die Wassernuss (Trapa natans) entnehmen die Nährstoffe direkt aus dem Wasser und sind auf diese Weise gute Wasserklärwerke.

Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen sind außerdem sehr wichtig für das ökologische Gleichgewicht im Teich, nicht zuletzt, weil sich viele Tiere an ihnen entwickeln können.

Eine Beschattung des Teiches durch Seerosen ist ebenso ratsam, da hierdurch den Algen das lebensnotwenige Licht entzogen wird. Bei Wasserlinsen ist Vorsicht geboten. Einmal in den Teich eingebracht, vermehren sie sich so stark, dass kaum noch Wasserfläche zu erkennen ist.


Weitere Maßnahmen um Algenwachstum vorzubeugen

• Verwenden Sie weiches Wasser bzw. Regenwasser zum Befüllen

• Verwenden Sie keine kalkhaltigen Steine beim Teichbau

• Belüften Sie den Teich durch Umwälzung

• Planen Sie den Teich im Halbschatten. Hohe Temperaturen und Erwärmung des
  Wassers begünstigen die Algenbildung.

• Je tiefer und größer der Teich, desto langsamer erwärmt er sich

• Entfernen Sie Laub und abgestorbene Pflanzenteile (Halme zur Belüftung im Winter
  stehen lassen und erst im Frühjahr entfernen)

• Das Verhältnis der Wasseroberfläche zu der bepflanzten Fläche sollte ungefähr 2:1
  betragen.


Vorsicht bei chemischen Mitteln

Greifen Sie bei Problemen mit Algen nicht auf chemische Algenbekämpfungsmittel zurück. Sie verringern zwar das Algenwachstum, aber beheben nicht die Ursache. Haben Sie Geduld! Nach ein bis zwei Vegetationsperioden ist der Pflanzenbewuchs stark genug und das ökologische Gleichgewicht hat sich eingependelt, so dass der Algenbewuchs zurückgeht.


Quelle: Gartenakademie
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