Bei anhaltend gutem Wetter wird in vier Wochen auch der Winterweizen, die wichtigste Getreideart im Rheinland, reif sein.
Schon jetzt rollen die
Mähdrescher über die Wintergerstenfelder. Die erste
Wintergerste haben die Landwirte im Kreis Euskirchen geerntet. Damit liegt der Erntezeitpunkt etwa zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Der
RLV erwartet einen mindestens durchschnittlichen
Ernteertrag mit guter Qualität.
Die Getreidebestände haben sich trotz der Trockenheit bis auf wenige Ausnahmen gut entwickelt. Durch die Niederschläge im Winter konnten die Pflanzen ausreichend Wasser aufnehmen. Allerdings haben die Regenmengen nicht gereicht, um die Wasservorräte im Boden aufzufüllen.
Beim Anbau von Gerste wird zwischen Winter- und
Sommergerste unterschieden. Wintergerste wird von Mitte September bis Anfang Oktober mit etwa 230 bis 350 Körnern pro m² ausgesät. Sommergerste wird von Ende Februar bis Anfang April gedrillt, das heißt gesät. Die Ernte der Sommergerste erfolgt im Juli/August.
Gerste wird in erster Linie als Futtermittel verwendet. Bekannt ist sie vor allem auch als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Malz für Brauereien. Hierbei kommt überwiegend Sommergerste zum Einsatz, die sich durch einen Proteingehalt von maximal 11,5 % auszeichnet.
2018 wurden nach Angaben der
Landwirtschaftskammer NRW 490.000 ha Getreide in Nordrhein-Westfalen angebaut, das entspricht 47 % des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2018 auf 242.900 ha stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 137.000 ha.
Die Anbaufläche von Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, lag bei 60.700 ha. Roggen, früher das wichtigste
Brotgetreide, wird in NRW nur noch auf 18.200 ha angebaut.