Bis zur Apfelernte Ende August ist es noch lange hin. Mit Argusaugen beobachten die Bauern aber die Nachttemperaturen, damit die zarten Blüten nicht erfrieren. Noch ist alles im grünen Bereich. (c) proplanta
Die 550
Betriebe mit 10.000 Hektar Fläche zwischen Cuxhaven und Hamburg müssen ab sechs Grad minus Wasser auf die Knospen sprühen. «Sie sind bis minus 5,5 Grad widerstandsfähig», erklärt Matthias Görgens, stellvertretender Leiter der zur
Landwirtschaftskammer Niedersachsen (
LWK) gehörenden Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork. «Es ist alles im grünen Bereich, es gibt keine Schäden.»
Zwei- bis dreimal hätten die Landwirte einen Frostschutz anlegen müssen - kein Vergleich zu 2020, als es 20 bis 30 Mal bitterkalt gewesen sei. Unter der gefrorenen Wasserschicht - dem Eispanzer - herrschen dann Null Grad. «Derzeit sind die Apfelbäume im Mausohr-Stadium», beschreibt der Fachmann die Größe der Blüten. Das nächste Stadium sei die grüne Knospe. Wegen der trockenen Phase im März sei man zwei Wochen voraus. Für Ende April werde die Blüte im Alten Land erwartet.
Die Lager seien mit der Ernte aus dem vergangenen Jahr noch gut gefüllt. Der Ertrag lag bei 300.000 Tonnen in dem Gebiet der Niederelbe, wie Görgens bestätigt. Ob ukrainische
Erntehelfer neben Polen und Rumänen in dieser Saison dabei sein werden, müsse in den nächsten Wochen geklärt werden. «Die Betriebe sind dabei, Kontakt aufzunehmen», sagt er. Das entscheide sich in Abhängigkeit vom Krieg in der Ukraine.