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10.08.2019 | 06:14 | Apfelmarkt 2019 

Apfelernte wird nur durchschnittlich ausfallen

Darmstadt - Trockenheit und Schädlinge setzen mancherorts in Hessen den Äpfeln zu. Der hessische Bauernverband rechnet beim Erwerbsanbau in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Ernte.

Apfelernte 2019
Der Apfel ist für den Hessen die wichtigste Obstsorte. Er wird nicht nur an den Theken als Frischobst verkauft, sondern jährlich auch zu Millionen Litern Apfelwein verarbeitet. Doch der Frucht macht auch die Trockenheit zu schaffen. (c) proplanta
Auf den Streuobstwiesen werde das Bild voraussichtlich aber differenzierter, teilte der Verband mit. Nach wie vor regne es zu wenig. Auf den Streuobstwiesen komme es regional durch Schädlinge zu Ertragseinbußen.

Die hessischen Keltereien rechnen schon jetzt mit einer geringeren Apfelernte für ihre Produktion als im Vorjahr. Der Sommer sei zwar ein wenig feuchter gewesen und auch der jüngste Regen könne den Früchten noch gut tun, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien, Martin Heil, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden aber definitiv unter dem Vorjahr liegen.»

Eine Angst vor Engpässen beim Nationalgetränk Apfelwein müssen die Hessen aber nicht haben. Es gebe für die Keltereien noch Apfelbestände aus dem letzten Jahr. Auf dem Frankfurter Roßmarkt werden bis Ende kommender Woche beim Apfelweinfest nach Angaben der Veranstalter rund 200.000 Besucher erwartet.

Beim Tafelobst können die Bauern offensichtlich selbst noch keine genaue Prognose abgeben. «Das ist schwer zu sagen», erläutert Andreas Stamm, Vorstandsmitglied bei der Vereinigung der Hessischen Direktvermarkter. Die Wetterereignisse seien teils sehr unterschiedlich gewesen. Auf einigen Höfen habe der Hagel eingeschlagen, er selbst habe das Wasser auf seinem Hof im Taunus zu den Bäumen bringen müssen.

«Wir haben wieder zu kämpfen mit der Trockenheit», sagte Stamm. Ein Teil der Äpfel habe starken Sonnenbrand. Und auch der extreme Sommer vergangenen Jahres habe noch immer Auswirkungen. Bei einigen Apfelsorten würden die Bäume wegen des Trockenstresses überhaupt keine Früchte tragen.

«Man kann heute nicht sagen, die Bäume hängen voll. Das heißt nicht, dass es eine gute Ernte gibt.» Für ihn werde es aus seiner Sicht ein normales Jahr, aber wie es insgesamt für das Tafelobst aussehe, sei noch nicht klar.

Auf dem Apfelweinfest wollen die Keltereien bis zum 18. August in Frankfurt ihre Produktpalette präsentieren. Bei Livemusik, hessischer Mundart und Comedy gibt es dann neben dem klassischen Schoppen auch Apfelweinmixgetränke oder -schaumweine, Apfelbratwurst und Flammkuchen mit Apfel. Das Festival ist den Veranstaltern zufolge auch inoffizieller Startschuss für die Ernte.

Mit der Ernte der Sommersorten wurde in Hessen bereits begonnen. Die Haupterntezeit ist laut Stamm ab Ende August. Dem Statistischen Landesamt zufolge wurden im vergangenen Jahr 13.000 Tonnen Äpfel in Hessen geerntet. Im Jahr zuvor waren es nur 4.700 Tonnen. Das lag Heil zufolge an Frostnächten im April.

Der Apfel ist nach Angaben des Hessischen Landesverbandes für Erwerbsobstbau die wichtigste Obstart im Land. Auf rund 450 Hektar würden Tafeläpfel und auf rund 150 Hektar Wirtschaftsäpfel für die Apfelwein und Fruchtsaftindustrie angebaut, heißt es auf der Homepage.
dpa/lhe
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