Mit entsprechenden Zahlen kann die
Landwirtschaftskammer für die Anbaugebiete Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen die Auswertung des Deutschen Weininstitut (DWI) bestätigen. Ebenso konstant wir die Gesamtrebfläche, die in Deutschlands größten Weinbau treibendem Bundesland wie im Vorjahr auf den Hektar genau bei 63.995 ha liegt, ist auch hier der Trend zu Klassikern und weniger Experimenten mit neuen Rebsorten klar erkennbar.
Wie das DWI sieht auch die Landwirtschaftskammer die Rebsorten
Riesling und Weißburgunder in Spitzenpositionen, rechnet hier aber noch Chardonnay und Sauvignon Blanc zu den Aufsteigern des Jahres hinzu. Während Riesling mit einer Zunahme von 210 ha oder 1,3 Prozent Prozent auf 16.291 ha seine Dominanz festigte, legte der Weißburgunder stattliche 150 ha oder 3,6 Prozent auf 2.322 ha zu. Wie im Deutschlandtrend ist auch in Rheinland-Pfalz Sauvignon Blanc die Rebsorte mit dem prozentual größten Zuwachs. Mit plus 18,7 Prozent liegt sie hier jetzt bei 373 ha, die sich weitgehend auf Pfalz (60 Prozent) und Rheinhessen (35 Prozent) verteilen. Ähnlich verhält es sich bei dem vierten Aufsteiger des Jahres: Chardonnay hat um rd. 5 Prozent im Anbau auf fast 1.000 ha zugelegt, die sogar zu über 90 Prozent in der Pfalz und Rheinhessen liegen. Nirgendwo sonst in Deutschland hat die weltweit auf Platz 7 der Rebsortenliste liegende Burgundervariante so viel Anbaufläche. Bei Müller Thurgau liegt Rheinhessen mit 4.340 ha ebenso vorn wie beim Silvaner mit 2.462 ha. Die 7.300 ha Dornfelder verteilen sich mit je 45 Prozent zum großen Teil auf Pfalz und Rheinhessen.
Dem Bundestrend entsprechend hat auch in Rheinland-Pfalz die Expansion der Rotweinflächen zunächst ein Ende; im Gegenteil: Die rd. 20.000 ha und 32 Prozent des Vorjahres konnten die rote Reben nicht halten und fielen um 1,3 Prozent auf 19.600 zurück. Dornfelder bleibt dabei trotz eines Rückgangs von 1,2 Prozent mit 7.348 ha sehr stark vertreten. Der steile Aufstieg des Regent scheint dagegen bei 1.581 und minus 1,4 Prozent zumindest unterbrochen, während Merlot und Cabernet Sauvignon nur um wenige Hektar zulegen und im Minimalbereich verharren. Andere Rote, wie Acolon, Domina oder Cabernet Mitos stagnieren oder sind sogar rückläufig. In der Rotweinregion Ahr nimmt der Flächenanteil weißer Rebsorten seit 2005 kontinuierlich zu und hat aktuell 14,2 Prozent erreicht. Platzhirsch bleibt hier aber der Spätburgunder mit 62 Prozent Flächenanteil und weitem Abstand vor Portugieser, Frühburgunder, Regent und Dornfelder, der an der Ahr keinen Siegeszug hinlegen konnte und auf 17 ha zurückgefallen ist (minus 9,3 Prozent).
Das größte Rieslinganbaugebiet ist die Pfalz (5.546 ha) geblieben. Die Mosel hat zwar den Flächenverlust der vergangenen Jahre bremsen können, bleibt aber mit 5.379 ha auf dem zweiten Platz. (lwk-rlp)