Ergiebige Niederschläge ab Ende August und immer wieder feuchte und warme Tage im September schufen unterstützt durch tierische Fraßtätigkeit, etwa durch
Wespen oder die Kirschessigfliege, und angesichts der frühen Reifeentwicklung die Voraussetzungen für Mischinfektionen von Botrytis und Essigbakterien nacheinander. Vor diesem Hintergrund musste die Lese frühzeitig, sehr zügig und dennoch mit besonderer Sorgfalt erfolgen.
Die Weinbausachverständigen des Statistischen Landesamtes veranschlagen bei ihren jüngsten Schätzungen von Ende November den Ertrag im Anbaugebiet Baden auf 92 Hektoliter je Hektar (hl/ha) Weinmost und im Anbaugebiet Württemberg auf 91 hl/ha.
Bei einer Ertragsrebfläche von insgesamt 26.649 ha entspräche dies einer baden-württembergischen Weinmosternte von 2,44 Millionen hl (1,12 Mill. hl Weiß- und 1,32 Mill. hl Rotmost), wovon voraussichtlich 1,43 Mill. hl auf das Anbaugebiet Baden (846.000 hl Weißmost und 581.000 hl Rotmost) sowie 1,01 Mill. hl auf das Anbaugebiet Württemberg (277.000 hl Weißmost und 738.000 hl Rotmost) entfallen. Im langjährigen Mittel 2004/2013 wurden in Baden 1,25 Millionen hl (714.000 hl Weißmost und 533.000 hl Rotmost) und in Württemberg 1,11 Millionen hl (250.000 hl Weißmost und 856.000 hl Rotmost) geherbstet.
Die diesjährige Weinmosternte liegt also in Baden um 14 Prozent über dem langjährigen Mittel, in Württemberg dagegen 8 Prozent unter dem Vergleichswert. Bemerkenswert dabei ist, dass sowohl in Baden als auch in Württemberg die weißen Rebsorten deutlich bessere Ernteergebnisse als ihre roten Verwandten erzielten.
Nach den gesetzlichen Regelungen könnten aufgrund der erzielten Ausgangsmostgewichte in Württemberg 589.000 hl oder 58 Prozent der anfallenden Weinmostmenge als
Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese und dgl.) und die restlichen 42 Prozent (424.000 hl) als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) ausgebaut werden.
In Baden wären sechs Zehntel (859.000 hl) der Mosternte zur Herstellung von Prädikatsweinen und die übrige Erntemenge (566.000 hl) für die Erzeugung von Q.b.A.-Weinen geeignet. Traditionell werden jedoch mehr Q.b.A.-Weine mit herausragenden Qualitätseigenschaften und damit weniger Prädikatsweine hergestellt und vermarktet werden, da zahlreiche Winzer- (Weingärtner-) genossenschaften bereits vor der Lese ihre Qualitätsanforderungen durch Heraufsetzen der Mindestmostgewichte erhöht haben. (StaLa-BW)