Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

07.04.2021 | 14:41 | Weinbau 

Baden-Württemberg: Wein-Jahrgang 2020 unter Vorjahresniveau

Stuttgart - Nach den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes wurden 2020 in Baden und Württemberg insgesamt 1,84 Mill. Hektoliter (hl) Weinmost in die Tanks eingelagert.

Weinlese Baden-Württemberg 2020
Weinjahr 2020: Kleinerer Jahrgang mit guter Qualität - 1,84 Millionen Hektoliter Weinmost aus Baden-Württemberg. (c) proplanta
Auf der gesamten Ertragsrebfläche von 26.700 Hektar (ha) wurde ein Ertrag von 69 Hektoliter je Hektar (hl/ha) bei einer Qualität von 88°Oechsle (°Oe) erzielt. Das Weinjahr war durch regional starke Spätfröste im Frühjahr und ungewöhnlich hohe Temperaturen zum Lesestart geprägt, was damit auch zu einem kleineren Weinherbst führte.

Die eingebrachte Weinmostmenge war gegenüber 2019 um 13 % geringer und verfehlte das langjährige Mittel der Jahre 2014 bis 2019 um rund ein Fünftel. Dabei war das Anbaugebiet Baden mit −15 % nicht ganz so stark betroffen wie Württemberg (−27 %).

Mit 1,1 Mill. hl wurden im Anbaugebiet Baden rund 60 % des Weinmostes geerntet. Bei einer Rebfläche von 15.500 ha belief sich der durchschnittliche Ertrag auf 71 hl/ha. Im badischen Weinbau sind besonders die Weißweine von großer Bedeutung, die mit einem Minus von 7 % Erntemenge gegenüber dem Vorjahr vergleichsweise wenig Einbußen zu verzeichnen hatten. Insgesamt wurden 696.000 hl Weißmost mit einem durchschnittlichen Mostgewicht von 87 °Oe abgeerntet.

An der Spitze stehen Müller-Thurgau (210.000 hl), Ruländer oder Grauer Burgunder (130.000 hl) und Weißer Burgunder (109.000 hl). Der hauptsächlich im Markgräfler Land beheimatete Gutedel erreichte 104.000 hl. Bei den roten Rebsorten überwiegt Spätburgunder mit 338.000 hl (−19 %) und einer mittleren Qualität von 96°Oe.

Im Anbaugebiet Württemberg belief sich die gesamte Mosterntemenge auf 747.000 hl bei einer Rebfläche von 11.100 ha. Von der herbstlichen Hitze waren in Württemberg die frühen Sorten, insbesondere der weit verbreitete Schwarzriesling betroffen, der mit einem Rückgang von 29 % lediglich eine Erntemenge von 64.000 hl erzielte. Das Mostgewicht lag im Schnitt bei 92 °Oe.

Auch beim Lemberger wurden mit 135.000 hl (−19 %) die Erwartungen nicht erfüllt, wobei Spätfrost und Trockenheit ihre Spuren hinterließen. Von der in Württemberg führenden roten Rebsorte Trollinger konnten rund 177.000 hl in die Keller gebracht werden, womit der Ertragsrückgang von 9 % vergleichsweise mäßig ausfiel. Das Ergebnis des Weißen Rieslings lag dagegen mit 129.000 hl (+2 %) im Bereich des Vorjahres. Bei einem Durchschnittsertrag von 62 hl/ha wurde ein Mostgewicht von 86 °Oe gemessen.
statistik-bw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Neuer internationaler Weinbau-Studiengang

 Weinbau in Fellbach

 Ökowinzer drängen auf Zulassung von Kaliumphosphonat

 Alkoholfreier Wein für viele Winzer unrentabel

 Weinmosternte 2023 im Südwesten: Baden mit guter Bilanz, rote Rebsorten in Württemberg schwächeln

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus