Bauern mit geringerer Getreideernte zufrieden

Nach ersten Schätzungen des Bauernverbandes wurden insgesamt 1,99 Millionen Tonnen Getreide geerntet, etwa fünf Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Das extreme Wetter mit wochenlanger Trockenheit im Frühjahr und Regenfluten im Juli hatte Schlimmeres befürchten lassen. Regional liegen die Mengen bis zu einem Fünftel unter dem Vorjahresergebnis.

«Unter dem Strich sind wir zufrieden», sagte Armin Müller, Vizepräsident des hessischen Bauernverbandes, der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch in Frankfurt. Starke Rückgänge verzeichnen die Bauern beim Raps, dessen Erträge um bis zu 30 Prozent niedriger ausgefallen sind als 2010. Allerdings habe es in den beiden Vorjahren sehr gute Rapsernten gegeben, erklärte Müller.

Auch Hessens Biobauern sind froh, dass es nicht so schlimm kam wie befürchtet: «Die meisten sind mit einem blauen Auge davongekommen, das hätte man im Juni nicht gedacht», sagte Gregor Koschate, Sprecher des größten Öko-Anbauverbandes Bioland, dem in Hessen rund 300 Betriebe angehören. Auch die Biobauern haben weniger geerntet als im vergangenen Jahr, und alle Landwirte litten unter der Nässe zur Erntezeit.

«Diese Ernte ist eine der teuersten, die ich erlebt habe», sagte Müller. Mit hohem Energieaufwand musste Getreide getrocknet werden, weil es zur Ernte immer wieder regnete. Immerhin sind die Preise derzeit gut: Für 100 Kilogramm bekommen die Bauern derzeit etwa 20 Euro, das sind acht Euro mehr als vor einem Jahr.

In der Frankfurter City zeigen die Bauern bei ihrem Erntefest bis zum Freitag zahlreiche Produkte. Zu sehen sind auch lebende Tiere, darunter Kühe, Schweine und Schafe. Zuschauen kann man beim Brotbacken, Honigschleudern und Korbflechten. (dpa/lhe)