Eine wahrhaft „rote Lawine“ wurde durch die sommerlichen Temperaturen ausgelöst, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Nach einem verzögerten Beginn legten die Beerenfrüchte - die rein botanisch gesehen jedoch Sammelnussfrüchte sind - einen Turbostart hin.
Bei bis zu 38 Grad Celsius wurde der
Ernteverlauf stark beschleunigt, allerdings werden die Früchte unter der Hitze schnell weich. Abgesehen von den Spätsorten, die zudem noch mit Stroh verspätet wurden, wird die
Erdbeerernte nach Einschätzung von Dr. Rudolf Faby, Leiter der Versuchs- und Beratungsstation für Obst- und Gemüsebau in Langförden, sich in der kommenden Woche dem Ende neigen.
Die sogenannten Frigo-Sorten können dagegen bei guten Wetterbedingungen noch bis in den August hinein die begehrten Früchte tragen. Sie wurden erst im Frühjahr gepflanzt, ihre Früchte werden daher erst nach den „normalen“ im Herbst gepflanzten Erdbeeren reif. Das gesunde Naschen kann also weitergehen.
Auch die anderen roten Köstlichkeiten vom heimischen Busch oder Baum lassen optimistische Ernterwartungen zu. Vor allem die Sträucher der Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren sitzen dank der Bewässerung voll mit Früchten. Ihnen macht die Hitze nicht so stark zu schaffen wie den Erdbeeren, sodass die Anbauer keine Qualitätseinbußen befürchten. Das Gegenteil ist der Fall: Die Trockenheit hat der Qualität gut getan.
Vor allem die Himbeeren erfreuen sich wegen ihres einmaligen Aromas großer Beliebtheit. Sie sind allerdings nicht lagerfähig und sollten deshalb nach der Ernte so schnell wie möglich gegessen werden. Neben dem Genuss tun Naschkatzen auch etwas für ihre Gesundheit, wenn sie die saftigen Früchte genießen: Himbeeren enthalten viel Biotin, sekundäre Pflanzenstoffe und verschiedene Vitamine.
Auch bei den Kirschen erwartet die Verbraucher ein zuckersüßer Genuss. Der lang anhaltende Sonnenschein hat bis Anfang Juli für hohe Zucker- und Säuregehalte der roten Früchte gesorgt. (LPD)